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Rezension: Marc Chagall- Die Glasfenster-belser

Bei diesem reich bebilderten Buch aus dem belser- Verlag handelt es sich um die aktualisierte und erweiterte Ausgabe des 1987 erstmals erschienen Kunstbandes über das Gesamtwerk Chagalls als Glasmaler. 

Der berühmte Künstler Marc Chagall (1887- 1985) wandte sich in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre immer mehr kolossalen, architekturgebundenen Arbeiten zu. So entstanden u.a. Glasfenster weltweit von unendlicher Ausdruckskraft. 

Die Macher des vorliegenden Werkes - unter ihnen Benoît Marq, der Glasmeister und Geschäftführer der Familienwerkstadt Simon-Marq in Reims - dokumentieren mittels großformatiger Gesamt- und Detailansichten und durch die ausführliche Darstellung der modernen handwerklich-technischen Umsetzung von Chagalls Entwürfen das innovative Vorgehen des Künstlers. 

In Textbeiträgen unterschiedlicher Fachautoren lernt man die umfangreichen Facetten der Glasmalerei kennen. Sylvie Forestier, die Kuratorin d Musée National Message Biblique Marc Chagall in Nizza schreibt, dass Chagalls erste Auseinandersetzungen mit der Glasmalerei untrennbar mit der Kathedrale in Chartres und dem französischen Pater Marie-Alain Couturier verbunden sei. 

Präsentiert wird im Buch neben den ausführlichen Textbeiträgen eine Übersicht der Glasmalereien Marc Chagalls. Dabei entspricht die Reihenfolge ihrer Entstehung. Die beigefügten Maße geben zunächst die Höhe, dann die Breite an. 

Zu sehen sind die Glasfenster von Chagall an unterschiedlichen Orten auf dieser Welt, beispielsweise in Jerusalem, in New York, in Chicago, aber auch in Zürich sowie in Mainz und natürlich in Frankreich. 

Man erfährt über die einzelnen Gotteshäusern in Bezug auf das Werk Chagalls stets Wissenswertes, so auch, dass die Glasfenster in Reims eine Fläche von fast 75 Quadratmeter einnehmen. 

Farblich am faszinierendsten sind  Chagalls Blautöne wie man sie aus der Kirche  St. Stephans in Mainz kennt. Sich mit den Motiven zu befassen, bedeutet sich mit Chagalls biblischer Welt auseinanderzusetzen und immer wieder zu staunen, was Fantasie und Können bewirken, wenn ein Künstler aus tiefsten Herzen seine Arbeit und deren Thema liebt. 

Am Ende des Buches darf man im Rahmen einer Chronologie in Bildern Chagall bei der Arbeit zusehen. Dies ist ein besonderes Vergnügen, denn Chagall war ein herzlicher Mensch, dessen Licht hell erstrahlte, wenn er lächelte,

Sehr empfehlenswert

Helga König

Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich
Onlinebestellung: belser und Amazon

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