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Rezension:#Impressionismus- Eine Welt aus #Farbe und #Licht- #Norbert_Wolf- Prestel

Norbert Wolf möchte mit seinem schönen und dabei sehr informativen Bildband "Impressionismus- Eine Welt aus Farbe und Licht" auf Aspekte eingehen, die diesen Stil auf seine Charakteristika, seine Optionen, seine Chancen, aber auch seine Aporien zu durchleuchten erlauben.

Wolf erwähnt eingangs ein Gemälde von Paul Gauguin.  Er war eine Weile lang Anhänger der impressionistischen Bewegung. Besagtes Werk trägt den Titel "Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?" Diese Fragen sind es, die sich an die wichtigsten Exponenten des Impressionismus richten.

Das reich bebilderte Werk ist in neun Kapitel untergliedert:
Stilfragen
Das Umfeld
Gruppendynamik
Stilkategorien
Das neue Sehen
Themen und Motive
Im Zentrum: die französischen Impressionisten
Die Expansion des Impressionismus
Transformation

Jedes Kapitel ist dann in themenbezogene Abschnitte unterteilt. Auf diese hier im Einzelnen näher einzugehen, würde  allerdings den Rahmen der Rezension sprengen, da den Leser eine Fülle von Fakten erwarten, die man nicht aus dem breiten Kontext herausschneiden kann, ohne den Sinn zu verfälschen.

Bilder namhafter Impressionisten wie Claude Monet, Éduard Manet, Edgar Degas, Gustave Cailebotte, Alfred Sisley, Camille Carot, Auguste Renoir, Camille Pissarro sowie zahlreiche andere kommen zur Sprache und man erfährt auch viel Faktisches über die Maler selbst.

Der Impressionismus ist einst in Frankreich entstanden und trat in Paris an die Öffentlichkeit. Was in der Stadt der Lichter sich im Hinblick auf den Impressionismus ereignete und wie ein Künstlerleben in Paris in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts aussah, erfährt der Leser durch einen eloquenten Text und Bilder. Darüber zu lesen, ist sehr spannend, denn in dieser europäischen Kunststadt machte sich die Kommerzialisierung und Kapitalisierung von Kunst gerade besonders deutlich breit.

Establishment und Skandal sind in den Motiven der Impressionisten auch eingegangen. Rund 100000 Bilder im 19. Jahrhundert bedienten sich in Frankreich dem Geschmack der Salonjury. Dabei posierte Manets "Olympia" als Dirne, die auf einen Kunden wartet und ihre Nacktheit unverhohlen zur Schau stellt.

Interessant auch sind die Studien im Atelier und vor alten Meistern, wie etwa Henri Fantin-Latours "Das Atelier in Batignolles". Gruppenausstellungen werden ebenfalls beleuchtet, weil viele Impressionisten an solchen Ausstellungen teilnahmen.

Wichtig sind die Betrachtungen der Stilrichtungen. Hier lernt man zu begreifen, was man unter "L`impression" zu verstehen hat, liest anschließend von der Flüchtigkeit des Augenblicks, von Wahrnehmungsmomenten, die eine völlig neue Art der Zeitdarstellung voraussetzen und die ein Kennzeichen des Impressionismus sind. Farbe und Licht bleiben nicht ausgespart und werden durch die Erläuterungen begreifbar.

Die Lokalfarben werden im Impressionismus aufgegeben, wo ihnen der spontane Seheindruck widerspricht. So werden Dunkelbraun und Schwarz durch Blautöne ersetzt, so war Manet  überzeugt, dass sich ihm das Licht als homogenes Phänomen zeige und von daher ein einziger Farbton ausreiche, um es in einem Gemälde zu präsentieren.

Der Impressionismus verleiht einem Paradigmenwechsel in der abendländischen Geschichte des Sehens ein künstlerisches Gesicht. Dabei muss man wissen, dass die Geschichte des Sehens von vielen Umschwüngen geprägt ist.

Themen und Motive verweisen u.a. auch auf Claude Monets "Frauen im Garten", ein Werk, dass ich wegen seiner Helligkeit sehr liebe.

Im Rahmen des Kapitels "Stätten des Vergnügens" warten unzählige Bilder Renoirs darauf,  bestaunt zu werden,  unter diesen auch das berühmte Gemälde "Frühstück der Ruderer".

Neben den wichtigsten Malern werden auch die Malerinnen vorgestellt, natürlich auch Berthe Morisot und Mary Cassat, deren femininer Stil mich besonders anspricht, der lichten Farbgebung wegen.

Impressionismus - nicht nur in Frankreich-   wird in diesem grandiosen Prachtband gezeigt und thematisiert, deshalb auch der deutsche Impressionist Max Liebermann und Fritz von Uhde.

Das Werk hat viel zu bieten und ist allen zu empfehlen, die sich einen guten Überblick über die Kunst des Impressionismus verschaffen wollen. Lobenswert sind die gut lesbaren Texte, die den Impressionismus verständlich für jedermann zu übermitteln vermögen.

Empfehlenswert.

Helga König


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