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Rezension: Die Kunst liegt in der Natur- Spektakuläre Skulpturparks und Kunstlandschaften- Silvia Langen.

Verfasserin dieses wunderbaren Buches ist die Kunsthistorikerin Silvia Langen. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin in München und ist eine passionierte Sammlerin zeitgenössischer Kunst. Zudem liebt sie Gärten. Ihren 25 Präsentationen spektakulärer Skulpturparks stellt sie einen einleitenden Essay voran, den sie mit folgenden Fragen beginnt:

"Was macht Kunst in der Natur so attraktiv?" "Warum werden die interessanten Skulpturparks meist von Privatpersonen- Kunstsammlern und Künstlern- angelegt?" "Welchen Zweck verfolgen sie damit?"  Und schließlich: "Was macht einen Kulturpark heute besonders?"

Langen reiste zwei Jahre gemeinsam mit ihrem Gatten um die Welt, um nach außergewöhnlichen Parks Ausschau zu halten und die Initiatoren zu befragen. Seit Beginn der 1980er Jahre sind zahlreiche neue Skulpturparks entstanden und zwar überall auf dieser Welt. Kunst im Grünen ist damit der Trend der Kunstwelt. Das wird auch dokumentiert auf großen Ausstellungen, auf dem Kunstmarkt und in Privatsammlungen. Kunst von echten Kunstsammlern ist nun im Außenraum installiert und setzt ein Zeichen gegen spekulative Kunst. 

Die Skulpturparks sind sehr eng mit der Persönlichkeit der Initiatoren verbunden. Genannt werden hier begeisterte Kunstsammler, Philanthropen, Unternehmer, Gartengestalter mit Kunstpassion, aber auch die Künstler selbst. Gemeinsam ist ihnen, dass sie allesamt visionär veranlagt sind, so die Autorin. 

Absicht der Initiatoren ist es, Ideen mit dem Kunstprojekt zu realisieren und nachhaltige Zeichen zu setzen. Dabei geht es ihnen um soziale Verantwortung, ökologische Anliegen, die Vermittlung kultureller Identität, um Sehgewohnheiten, die Naturphänomene der Schöpfung, auch um das Kreieren eigenständiger Kulturräume, in denen neue Lebensräume ausgelotet werden können. 

Weil die Gründer ihre persönliche Vision offenbaren, ist dieses Buch nicht nur die erste Publikation ausschließlich über themenbezogene Naturparks, sondern auch eine Porträtsammlung wunderbarer Menschen mit außergewöhnlichen Ideen. 

Den 25 Präsentationen mit vielen eindrucksvollen Fotos sind jeweils erläuternde Texte beigegeben, die dem Leser einen umfassenden Überblick verschaffen. Dabei bin ich besonders fasziniert von der Unterwasserkunst zur Rettung der Meere, Museo Subacuático der Arte, Cancún, Mexiko. Die Meeresgründe vor der mexikanischen Halbinsel Yucatán sind durch Klimaerwärmung, Überfischung und durch die zunehmende Zahl von Tauchern bedroht. Im Küstenbereich von Canún ist der größte Unterwasserkulturpark der Welt entstanden.  Auf einem 420 Hektar großes Arsenal wurden 500 Skulpturen verteilt, so findet man dort im Salon Manchones mahnende Figurengruppen, die für einen neuen Wertekodex werben.

Wertewandel zeigt sich in diesem Buch vielerorts, indem Kunst und Natur sich im Einklang präsentieren.

Ein gelungenes Buch, das ich gerne weiter empfehle

Helga König

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