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Rezension: Überwältigende Blüten- Rosie Sanders - Sandmann Edition

Dieses wunderschöne Buch zeigt Werke von Rosie Sanders, der bekanntesten englischen Blumenkünstlerin. Primär arbeitet sie mit Aquarellfarben und vergrößert die Blüten bis auf das Zehnfache auf Leinwand. Ausgezeichnet wurden ihre Bilder nicht zuletzt mit fünf Goldmedaillen der berühmten Royal Horticultural Society. 

Die Texte, die die Bilder erläuternd begleiten, stammen von Dr. Andreas Honegger, dem Kolumnisten der Neuen Züricher Zeitung, der zudem Buchautor und Hobbygärtner ist.

Im Vorwort mit dem Titel  "Von der Blume zum Bild" von Rosie Sanders erfährt man u.a., dass die Bilder im Buch über einen Zeitraum von 10 Jahren entstanden sind. Die Künstlerin sammelt ständig Objekte und Motive und achtet dabei speziell auf Farbe und Form. Fasziniert ist sie dabei am meisten von auffälligen Formen und Mustern. Fragen wie etwa  "Was ist Farbe überhaupt?" sind für sie die Rätsel immerwährender Faszination und Inspiration. 

Jedes neue Werk, das Sanders beginnt, benötigt eine neue Sprache, die ihr erst dann zugänglich wird, wenn sie in die Arbeit eintaucht. Das ganze Bild sei "gewissermaßen ein Zusammenspiel von Schritten der Problemlösung und der Kunst zu wissen, wann man aufhören muss und welche Teile man auslässt."  

Dr. Andreas Honegger hebt in seiner Einleitung hervor, dass es keine Miniaturen sind, die Sanders malt, sondern es sich um großformatige wandfüllende Werke handelt. Er erläutert nicht zuletzt ihre Technik und macht klar, auf welche Weise die Blumen Dreidimensionalität gewinnen und sozusagen zur Pflanzenarchitektur werden. 

Honegger schreibt auch über die Methode des Aquarellierens, die das Spiel von Auflicht und Durchlicht besonders gut zulässt. 

Im Mittelpunkt der Werke stehen große, prächtige Blumen, wie etwa Pfingstrosen, Orchideen, Amaryllis und Schwertlilien, gleichwohl befasst  Sanders sich auch mit Blattpflanzen, so etwa mit Bambus oder Bananenstauden und vielem anderen mehr. 

Gleich am Anfang lernt man den Reiz der grünen Blätter von Bananenstauden kennen und wird textlich ausführlich informiert. Gezeigt werden in der Folge dann u.a. Sommer- und Winterrosen in einer Schönheit, die eigentlich nicht beschreibbar ist, azurblaue Anemonenwindröschen, hellrosa Päonien im Gegenlicht, wundervolle Canna, die in ihren Farben an Feuer erinnern, bildschöne Papageientulpen etc. etc. 

Dann irgendwann kann man sich von Schwertlilien begeistern lassen, die ja  auch große Maler in der Vergangenheit verewigt haben. Ich denke dabei an Dürer und van Gogh. 

Die Werke von Rosie Sanders sind mit nichts vergleichbar, es sind Unikate der besonderen Art, die eine Blumen- und Pflanzenliebhaberin mit großem künstlerischen Können dokumentieren, deren Farben und Formen eine Finesse besitzen, die einen unentwegt staunen lässt. 

Das Buch Schönheit in ihrer reinster Form.  Ein Blick ins Paradies. Traumhaft.

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zur Sandmann Edition und können das Buch bestellen.http://www.elisabeth-sandmann.de/buecher/kunst-und-lebensstil/1537/ueberwaeltigende-blueten. Sie können das Buch aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler ordern.

Rezension: Meisterwerke im Städel Museum- Prestel

Dieses Buch habe ich mir schon immer gewünscht. Nun endlich kann ich,  wann immer ich möchte, mich des Anblicks der Meisterwerke des Staedel-Museums  erfreuen. Wunderbar.

Im vorliegenden Band spiegeln sich sieben Jahrhunderte Kunstgeschichte, aber auch der Einsatz des Städel für die Erforschung und Bewahrung der Kunst für die kommenden Generationen.

Wie eingangs  erwähnt wird,  beherbergt das Staedel Museum in Frankfurt insgesamt 3000 Gemälde, 600 Skulpturen, 4000 Fotografien und weit mehr als 10 000 Zeichnungen und Druckgrafiken.

Das Buch über die Meisterwerke wurde seitens des Direktors des Staedel Max Hollein herausgegeben. Er auch hat das Vorwort dazu geschrieben.

Im Anschluss daran erfährt man Wissenswertes zur Geschichte der Sammlung, dann werden die Werke präsentiert.

Untergliedert ist die Bilderschau in sechs Abschnitte:
Mittelalter- Bilder für den Glauben Renaissance-
Der Mensch rückt ins Zentrum
Barock- Rokoko und Aufklärung- Zwischen Pathos und Ordnung
19. Jahrhundert- Neue Wege für Kunst und Künstler
Moderne- Zeit der Avantgarden
Kunst nach 1945- Internationalisierung

Die Bilder des Mittelalters sind  den Ländern Italien und Deutschland zugeordnet. Dabei stammt das wohl früheste Gemälde der Sammlung aus der Zeit  um 1310. Sakrale Bilder italienischer Künstler, unter ihnen eine kleinformatige Darstellung Frau Angelicos der "Thronenden Madonna mit Kind und zwölf Engeln". Wundervolle Werke aus Deutschland, nicht zuletzt die "Apostelmatyrien", um 1435 von Stefan Lochner, auch das „Paradiesgärtlein", um 1410-1420 beeindrucken immer wieder

Man liest von den Bildrucken auf Papier, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstanden, auch vom Kupferstich, der sich unabhängig vom Buch entwickelte, weil sich sein Tiefdruckverfahren nicht direkt mit dem Hochdruck der Buchstaben verbinden ließ.

Darauf folgend kommen dann Bilder der Renaissance und hier auch eines meiner Lieblingsbilder von Sandro Botticelli, "Weibliches Idealbildnis". Obschon ich vielmals das Städel besucht habe, entdecke ich hier im Katalog einzelne Werke erst wirklich in Einzelheiten, so Hans Memlings "Bildnis eines Mannes mit hoher roter Kappe".

Wunderbare Werke aus den Niederlanden, darunter Rogier van Weyden und Jan van Eyck. Es folgen immer wieder textliche Erläuterungen, auch zu dem Werk "Ecce Homo" von Hieronymus Bosch. Albrecht Dürers "Melencolia" beeindruckt mich  schon immer besonders. Interessant auch ist es, sich in die Tafeln des Dominikaneraltars zu vertiefen, den Hans Holbein d.Ä. gestaltet hat.  Über ihn und andere Renaissancekünstler liest man Wissenswertes, erfreut sich der "Zwei Hexen" von Hans Baldung, auch der "Venus" von Lucas Cranach d. Ä. und all der weiteren Cranachgemälde.

Barock, Rokoko, Aufklärung, hier dann werden Werke italienischer, französischer, auch niederländischer, flandrischer und natürlich deutscher Künstler vorgestellt, nicht zuletzt auch Jan Vermeers "Der Geograf" und Rembrandts  "Die drei Kreuze", ein Werk, das im vorletzten Jahr im Goethehaus zu sehen war.

Beim Studieren des Bildbandes wird mir klar, wie viele Werke man bei einem Museumsbesuch im Grunde nur beiläufig wahrnimmt, beeindruckt von allem bin ich von den Motiven, den Farben,  der Technik etc.

Das 19. Jahrhundert: Auch hier wieder sind die Werke im Buch in die Herkunftsländer der Maler untergliedert. Frankreich hat speziell viel zu bieten, auch eine Skulptur von Rodin, "Eva".  Erwähnen möchte ich ein besonderes Gemälde, weil ich mich eben gerade über einen Roman von Susan Sonntag unterhalten habe, der den Titel "Liebhaber des Vesuv" trägt. Das Gemälde heißt "Der Ausbruch des Vesuv", gemalt von Johann Christian Dahl, der an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen einst studiert hat.

Dann natürlich verweilt man bei Max Liebermanns "Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus" und hier beim Wechselspiel von Licht und Schatten.

Ebenfalls ein auffallendes Wechselspiel von Licht und Schatten findet man bei dem Bild  "Die Töchter des Künstlers im Garten von Fritz Uhde.

Schließlich dann die Moderne und die Kunst nach 1945: Hier möchte ich vor allem Max Beckmann erwähnen, dessen Gemälde mich stets ansprechen und natürlich Lyonel Feininger, auch und vor allem Yves Klein, dessen radikale Position zur ungegenständlichen Malerei höchst spannend zu bestaunen ist.

Ja, dann ist da noch die Gegenwartskunst, die museal geworden, im Grunde bereits der Vergangenheit angehört. Hier ist Neo Rauch zu nennen und sein Gemälde ohne Titel, 1996. Alles in allem ein wunderschönes, gelungenes Buch

Ich empfehle es nachdrücklich

Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag und können das Buch bestellen. http://www.randomhouse.de/Buch/Meisterwerke-im-Staedel-Museum/Max-Hollein/e478228.rhd. Sie können es jedoch auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.