Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Die #Pinakotheken in Bayern- #Hirmer

Der hier vorliegende reich bebilderte Museumsführer aus dem Hirmer-Verlag stellt Schätze und Orte der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen vor. Diese Pinakotheken befinden sich in Ansbach, Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Burghausen, Füssen, München, Neuburg an der Donau, Oberschleißheim, Ottobeuren, Tegernsee und Würzburg. 

Wie Bernhard Maaz, er ist der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und der Herausgeber dieses Buches, schreibt, genießen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen den Ruf, den weltweit größten geschlossenen Bilderschatz zu hüten. Etwa 25 000 Kunstwerke befinden sich in den rund 20 Standorten. 

Dabei liegen die Ursprünge der Sammlungsgeschichte in den Jahren ab 1528 als Herzog Wilhelm IV. einen zu wesentlichen Teilen in München erhaltenen Zyklus von Historienbildern in Auftrag gab. Diese Gemälde wurden von Künstlern um Albrecht Altdorfer ausgeführt. 

Bei diesem Museumsführer haben zahlreiche Referenten der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen mitgewirkt. Der Reigen beginnt mit der Alten Pinakothek in München und einem Selbstportrait Albrecht Dürers. 700 Gemälde kann man dort besichtigen. Gezeigt werden im Buch wenige, sehr berühmte Werke der Alten Pinakothek, u.a. François Bouchers "Bildnis der Madame Pompadour", das eine Leihgabe der Sammlung HypoVereinsbank ist.  Die kunstbeseelte Französin wurde übrigens heute am 29.12.2015 vor 294  Jahren geboren.

Die Texte zu den einzelnen Gemäldesammlungen, so auch zu jener der Alten Pinakothek sind sehr informativ und verleihen einen guten Überblick in Bezug auf das Sammlungsgeschehen. Das gilt auch für die beigesteuerten Bilder und hier speziell für jene, die dem Fotoessay von #Martin_Fengel angehören. Die Aufnahmen präsentieren eine bemerkenswerte Auswahl von Werken aller genannten Museen und Filialgalerien.

Sehr neugierig hat mich die Beschreibung der Staatsgalerie im #Schloss_Johannisburg in Aschaffenburg gemacht. Dort nämlich befinden sich u.a. Werke von Malern wie #Grünewald, Hans #Baldung_Grien und vor allem von #Lucas_Cranach dem Älteren.

Interessant auch ist die Staatsgalerie in der Katharinenkirche in Augsburg. Hier sind Gemälde von Hans Holbein dem Älteren, Hans Burgkmair und Lucas Cranach zu besichtigen aber auch Dürers großartiges Bildnis von #Jakob_Fugger, dem berühmtesten Sohn der Stadt.

Unmöglich alle Schätze und Orte, die im Buch versammelt sind, hier aufzuzählen. Erwähnen aber möchte ich die Staatsgalerie in der #Benediktinerabtei_Ottobeuren. Im Klostergebäude des ehemaligen Reichsstifts erhält man einen Eindruck vom Reichtum des Bestandes der früheren Stiftsgalerie. 

Ein handliches und dabei informatives Nachschlagewerk, das dazu motiviert, Kunstreisen nach Bayern für 2016 zu planen. 

Sehr empfehlenswert.

Helga König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hirmer-Verlag und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.hirmerverlag.de/de/titel-2-0/die_pinakotheken_in_bayern-1319/

Rezension: #Helleborus_1485_1905- #Christine_Becker- #ViriditArt

1. Preis für das Beste Gartenporträt/Pflanzenporträt und den STIHL-Sonderpreis auf Schloß Dennenlohe beim Deutschen Gartenbuchpreis am 4. März 2016. 

Herausgeberin dieses Prachtbandes mit dem Titel "Helleborus 1485- 1905" im eleganten weinroten Schuber ist die diplomierte Fotografin und Autorin #Christine_Becker. Sie hat im Jahre 2012 für die Monographie "Helleborus" den Deutschen Gartenbuchpreis erhalten. 

Auch ihr neues Buch befasst sich mit dieser Pflanze, bei der es sich  um die #Christrose handelt. Wie der Untertitel des neuen Werkes bereits andeutet, geht es diesmal um #botanische_Darstellungen und wissenschaftliche Illustrationen dieser Pflanze sowie um die Biographien der Zeichner, Holzschneider, Kupferstecher, Botaniker, Gärtner, Ärzte, Apotheker, Herausgeber und Liebhaber. 

Dass diese Publikation einen bibliophilen Anspruch hat und diesem vielschichtig gerecht wird, verdeutlichen bereits der hochwertige Leineneinband mit der dort dezent angebrachten Metall- Signatur wie auch die im Buch durchgängig auftauchenden, wunderschönen Insekten- und Schmetterlingsdarstellungen, die subtil darauf hinweisen, dass man inhaltlich  etwas ganz  Besonders erwarten darf.

Beim ersten Durchblättern vertieft man sich als "Augenmensch" natürlich zunächst in die botanischen Darstellungen und wissenschaftlichen Illustrationen aus unterschiedlichen Jahrhunderten, die ich in dieser Perfektion sehr selten bewundern durfte. 

Die Techniken mittels derer die Originale hergestellt worden sind, werden am Ende des Buches genau erläutert. Zur Sprache gebracht werden: #Holztafeldruck, #Holzschnitt, #Kupferstich, #Radierung, #Punktmanier, #Lithografie, #Mezzotinto, #Naturselbstdruck und #Kunstguss. 

Das Vorwort des Kunstwissenschaftlers #Ulrich_Kavka stimmt dieser mit ein paar Zeilen von #Rainer_ Maria_Rilke gekonnt ein. In der dann folgenden aufschlussreichen Einführung in das Werk beschreibt Christine Becker ihr Anliegen und informiert zunächst über die Entstehung der botanischen Zeichnung als auch die Motivation hierfür. Zusammenfassend hält sie fest, dass die Triebfeder zu allen Zeiten die Neugierde des Menschen und sein Kommunikationsbedürfnis  gewesen sei. 

Die botanische Zeichnung habe vor allem ihre unstrittige Berechtigung sowohl in der Pflanzenwelt und in der Kunst, weil sie zur Verständigung verhalf, wo Schrift missverständlich, trist und in vormaligen Zeiten nicht jedermann zugänglich gewesen sei. Bildsprache sei klar und ohne Verwechslungen geblieben, so die Autorin. 

Aufgrund des Buchdruckverfahrens von Johannes Gutenberg im ausgehenden 15. Jahrhundert und der Entwicklung des Mikroskops im 16. Jahrhundert wurden nun auch feine Zeichnungen publiziert und es wurden Arbeiten möglich, wie man sie von Carl von Linné , bzw. von den Handwerkern und Künstlern kennt, die ihn durch ihre Abbildungen in seinem Werk unterstützten. 

Pflanzenbilder wurden auch zur Illustration und Inspiration verwendet, so etwa auf Tapeten, Textilien und auf Bildern, bei denen es nicht selten um farblich passende Arrangements in Wohnräumen ging und weniger um botanische Sinndeutungen. 

Es war der Kupferstich, der den Holzstich ablöste, dem folgte dann die Radierung, die Lithografie und die Fotografie. Mittlerweile werden Pflanzen digital fotografiert. Diese sei die bislang einfachste und jedermann zugänglichste Art ein Bild zu erzeugen, stehe aber im krassen Gegensatz zu den feinen historischen Abbildungen, bemerkt Christine Becker. 

Die diplomierte Fotografin hebt hervor, dass die botanischen Darstellungen von einst wahrlich kostbare Hand-Arbeiten seien. Eingeordnet und jedoch mitunter auch vernachlässigt, seien sie zwischen Kunst, Kunsthandwerk, Handwerk und wissenschaftlicher Abbildung. Weil bei vielen Darstellungen nicht selten unbekannte Künstler und Handwerker mit einbezogen waren, ist es für Christine Becker eine besondere Herausforderung gewesen, vollständige Biografien einer jeden beteiligten Person zu erarbeiten. Absicht der Autorin ist es, mittels den einzelnen biografischen Texten über Verleger, Handwerker oder Botaniker die Darstellungen zu ergänzen oder zu vervollständigen. Dies ist Christine Becker perfekt gelungen. 

Die Buchauflagen waren einst sehr klein. Von 500 Büchern einer Auflage wurden etwa 100 koloriert. Es handelt sich demnach um Kleinodien von hohem Wert. Im vorliegenden Werk zeigt Christine Becker die fokussierte Pflanze in ausgewählten Miniaturen, Folioformaten bis hin zu Imperialformaten in Faksimile-ähnlichen Reproduktionen. Dabei wurde das Papier speziell ausgewählt und die farbliche Abstimmung den Originalen realistisch angepasst. 

Die Pflanze Heleborus soll es im Vergleich zu den Exoten wie z. B. Tulpen in vorangegangenen Zeiten eher selten als botanische Zeichnung gegeben haben. Die Gründe hierfür erhellt die Autorin in ihrem Werk und so freut man sich umso mehr, dass Christine Becker die Christrose abermals ihrem Schattendasein entrissen hat. 

Gedacht ist das Werk als "kleiner Ort der Besinnung auf die großartigen Leistungen vergangener Generationen". Dabei ist der Autorin gelungen, Licht in die Zusammenhänge und das Dunkel der Geschichte um die Künstler und Handwerker der letzten mehr als vier Jahrhunderte zu bringen, ganz so wie sie dies beabsichtigt hat. 

Unmöglich  all die Kurzbiografien hier zu skizzieren oder gar die Abbildungen zu beschreiben, zu welchen man stets Wissenswertes erfährt. Man merkt sehr rasch wie ahnungslos man im Hinblick auf all die Künstler, Kunsthandwerker und Handwerker in vergangenen Zeiten doch ist und wie viel Respekt und Achtung man ihnen posthum entgegenbringen sollte für das, was sie uns hinterlassen haben. 

Irgendwann stieß ich beim Lesen  auf Friedrich_Johann_Justin_Bertuch. Diesen Namen kannte ich im Zusammenhang mit #Goethe- Studien bereits. Geboren am 30. 9. 1747 in Weimar, studierte Bertuch einst Theologie und Jura in Jena, sammelte Pflanzen, schrieb Gedichte und interessierte sich für Naturgeschichte. In seiner Manufaktur für Kunstblumen arbeitete die spätere Ehefrau Goethes, #Christiane_Vulpius. Dass Bertuch ein "Bilderbuch für Kinder" gestaltet hat, wusste ich bislang nicht. Das Werk umfasst 1185 kolorierte Kupfertafeln in zwölf Bänden von Karl Philipp Funke und u.a. enthält es auch einen Kupferstich, der die Pflanze Helleborus zeigt. 

Fasziniert bin ich von den Werken des Kupferstechers #Peter_Haas, der Pflanzenmalerin #Jane_Loudon, von den #Lithographien von Carl_Friedrich_Schmidt und so vielen anderen Helleborus-Enthusiasten, die begreifbar machen, weshalb dieser Pflanze im Buch Schmetterlinge zugeordnet werden. Helleborus fühlt sich wohl in deren Umgebung, weil diese Pflanze weiß, dass alles mit allem zusammenhängt und weil sie sich eine Verbindung zur sommerlicher Leichtigkeit der Schmetterlinge über die Jahrhunderte hinweg ersehnt hat. Endlich ist der Wunsch Wirklichkeit geworden und zwar in diesem Werk, das  gewiss die Zeiten überdauern wird.

Die umfangreichen Quellenangaben, das Personen- und Literaturverzeichnis zum Schluss weisen die Publikation als wissenschaftliche Arbeit aus. Grandios. 

Ein Hochgenuss und eine absolute Bereicherung für jede Bibliothek, in der Besonderheiten aufbewahrt werden sollen.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Link zu Interview mit Christine Becker

Im Fachhandel erhältlich unter der  ISBN Nr. 978-3-00-049810-7
Onlinebestellung hier:  Helleborus 1485-1905

Rezension: Welten der #Romantik- #Hatje_Cantz

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung  "Welten der Romantik", die vom 13.11. 20 15 bis zum 21. Februar 2016 in der Albertina in Wien gezeigt wird. Herausgegeben wurde der Katalog von Cornelia Reiter und Klaus Albrecht Schröder. Von ihnen auch stammt das Vorwort. 

Der Katalog ist thematisch untergliedert. Zudem gibt es einige Essays von unterschiedlichen Autoren, die sich mit verschiedenen Facetten der Romantik befassen. Es war der Dichter "#Novalis", der zu Ende des 18. Jahrhunderts dazu aufforderte, dass die Welt romantisiert werden müsse. Gemeint hat er damit, sie als Kontinuum wahrzunehmen, in dem alles mit allem zusammenhängt. 

Die Romantisierung der Welt erfolgte durch das Gefühl, das den Zeitgenossen von Novalis als Schlüssel der Erkenntnis erschien. Dabei fragten die Romantiker im Gegensatz zu #Kant nach Dingen, die sich einer rationalen Betrachtung entzogen. Ihr Ziel war es, auch Dinge hinter der sichtbaren Welt zu verstehen. Möglich sein sollte dies mithilfe höherer Erkenntnisebenen. So trat an die Stelle der #Vernunft die #Metaphysik.  Als Erkenntnisinstrument im Hinblick auf diese Fragen diente die Vernunft. 

Die Ausstellung widmet sich der pointierten Gegenüberstellung von "protestantischer" und "katholischer" Romantik. Diese hatte ihren Ursprung in Wien im Schlegelkreis. Mithilfe einzelner Themen und Motive werden ihre spezifischen Erzählformen und ihre unterschiedlichen Bildsprachen miteinander in Dialog gesetzt. Des Weiteren befasst sich das Buch mit Wiens Romantik und in diesem Zusammenhang mit den "#Nazarenern", zudem mit Arabesken und Pflanzenstudien, der Verklärung der Vergangenheit, dem romantischen Freundschaftsbild, doch auch der dunklen Seite der Romantik, deren Ziel die Suche nach dem Transzendenten und Dämonischen war. 

In den Essays geht es um: 
Die Ausdifferenzierung romantischer Bildkunst 
Den Bruderzwist und die andere Seite der Romantik 
Das Frauenbild der Romantik 
Die Kunst der Romantik und die Erfindung des Habsburg-Mythos 

Im Katalog helfen Textbeiträge die Werke besser einzuordnen. Werke von Goya aus der Serie "Die Schrecken des Krieges", wie auch Werke von Julius Schnorr versetzen in Staunen, bevor man sich mit dem Kunstideal der Nazarener vertraut macht. Den wunderbare Kupferstichen, die Bildnisse als Ausdruck künstlerischer Identität zeigen, folgen Kupferstiche von Pflanzen, Landschaften und hier auch Werke von Caspar David Friedrich und  anderen namhaften Künstlern.

Das  beeindruckende Buch vermittelt einen breitgefächerten und zugleich feinsinnigen  Eindruck über die Welten der Romantik und ist insofern empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu HatjeCantz und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordernhttp://www.hatjecantz.de/welten-der-romantik-6568-0.html

Rezension: Aus Passion zur #Kunst- #Malerei in #Darmstadt von der #Romantik zur Moderne- Werke aus der Sammlung Sander- #Hirmer

Dieser bemerkenswerte Kunstband aus dem Verlag- #Hirmer wurde seitens Hans-Joachim und Isa Sander herausgegeben.

#Hans_Sander hat das Vorwort verfasst und lässt die Leser wissen, dass er sich Mitte der 1970er Jahre bereits entschlossen hatte,  die Darmstädter Galerie mit dem Thema "Darmstädter Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts" am 6. Dezember 1980 zu eröffnen. Schon zu dieser Zeit zeigte er Gemälde des Landschaftsmalers #Eugen_Bracht in einem speziell dafür eingerichteten Raum.

Später dann wandte er sich immer mehr dem Impressionismus, Expressionismus und der Kunst nach 1945 zu bis hin zur internationalen zeitgenössischen Kunst und hat in diesem Zusammenhang parallel dazu nicht unbedeutende Werke zusammen getragen. 

Das Ehepaar Sander hat im Laufe der Jahre eine Sammlung zum Thema "Darmstädter Malerei" aufgebaut, die der Liebe zu Darmstadt  geschuldet ist.

Nach der Einleitung von #Barbara_Bott werden die 56 Maler und deren Werke präsentiert. Es handelt sich dabei um rund 300 Gemälde. Zu jedem einzelnen Maler kann man eine aufschlussreiche Kurzbiografie lesen. Die gezeigten Gemälde sind  auch sehr gut beschrieben. 

Die Landschaftsbilder von Eugen Bracht (1842-1921) lassen den Betrachter lange inne halten, nicht nur die Motive, die die Region um Darmstadt bis hin in den Taunus zeigen, sondern auch jene, die die Landschaft der Lüneburger Heide oder der Ardennen und nicht zuletzt die Landschaft auf Rügen oder im Süden Europas zum Gegenstand haben, machen neugierig. 

Bracht war ab 1902 Professor für Landschaftsmalerei an der Königlichen Kunstakademie in Dresden und lebte ab 1919 auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Als Landschaftsmaler hatte er ein hohes Ansehen im Wilhelminischen Kaiserreich. 

Beeindruckend sind die Porträts von Gotthelf_Leberecht_Glaeser, der sieben Jahre hindurch Schüler von August Tischbein war und 1812 nach Darmstadt kam. Obschon er exzellent malte, wohl auch seitens bürgerlicher Kreise beauftragt wurde, starb er verarmt und einsam in Langen: "Ein Malerschicksal aus der Zeit des Darmstädter Biedermeier". 

Die Biografien der einzelnen Maler im Buch aufmerksam zu lesen, verdeutlicht,  mit welchen Schwierigkeiten Künstler einst zu kämpfen hatten. So liest man von dem Maler #Heinz_Heim, der nur 35 Jahre alt wurde, zwischen Darmstadt, Paris und München hin und her pendelte und früh bereits meisterlich malte. Betrachtet man seine Bilder, so ahnt man, welch eine Malerkarriere ihm hätte bevorstehen können, wenn das Schicksal ihn nicht so früh schon aus dem Leben gerissen hätte. 

#Ludwig_von_Hoffmann hatte sich zunächst in Jura eingeschrieben, bevor er seinen Ausbildungsweg änderte und Malerei und Dresden, Karlsruhe und Paris studierte. Der weitgereiste Künstler wurde 1903 seitens Harry Graf Kessler und Henry van der Velde als Dozent an die Kunsthochschule in Weimar berufen. Ab 1913 dann war er Professor für Wandmalerei in Dresden an der dortigen Akademie. 

Die  Werke dieses  Malers erinnern an Träume. Das gilt nicht nur für den "Märchengarten", sondern für die meisten anderen Gemälde, vielleicht besonders für den "Frühlingstanz". Auf dem Bild korrespondiert die Kraft der tanzenden Körper mit der Kraft des beginnenden Frühlings. 

Zauberhaft und zugleich verzaubernd auch mutet das "Arkadische Idyll" an. Zu sehen sind Musikanten und eine Tänzerin, die man mit dem Orient gedanklich in Verbindung bringt. 

Natürlich ist es nicht möglich, im Rahmen einer Rezension auf alle Künstler und Maler einzugehen. Versichert werden kann, dass es viel Interessantes zu sehen gibt und nicht wenige Landschaftsbilder, deutlich machen, wie schön zahlreiche Gegenden einst waren als sie noch fast unbesiedelt den Malern ein Panorama schenkten, das man sich heute herbeiwünscht, wenn man Ruhe sucht und seinen Blick schweifen lassen möchte. 

Ein schönes, gelungenes Kunst-Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, wenn man nicht festgelegt ist auf Abstraktionen. 

Sehr empfehlenswert. 
Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hirmer-Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.hirmerverlag.de/de/titel-10-10/aus_passion_zur_kunst-1248/

Rezension: Der Meister der #Blumenkunst- #Daniel_Ost - #Sandman_Edition

Dieser traumhafte Bildband präsentiert Werke des Blumendesigners und Gartenarchitekten Daniel Ost. Es handelt sich dabei um sehr ungewöhnliche Inszenierungen, deren Quelle der Inspiration die japanische Kultur ist.

Der Belgier Daniel Ost wurde für seine Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist seit 2015 Ehrenbürger der Stadt #Kurashiki in #Japan. Das 400 Seiten umfassende Werk enthält neben der beeindruckenden #Floristikkunst Daniel Osts einen #Essay des niederländischen Schriftstellers #Cees_Nooteboom, einen Textbeitrag des Architekten #Kengo_Kuma und bildererläuternde Texte des Journalisten #Paul_Geerts.

Das Vorwort stammt von Martine de Clerck-van den Weghe. Die Einleitung hat Daniel Ost verfasst. Für ihn ist #Floristik eine kreative Herausforderung, ist der Versuch mit schon existierender Schönheit noch mehr zum Ausdruck zu bringen. Hierfür böten sich ihm geradezu unbegrenzte Möglichkeiten in Bezug auf #Form, #Farbe und #Materialien. Die Eleganz der #Blumen und #Pflanzen ist in seinen Augen eine ständige Herausforderung. Er weiß, dass man sie sehen, fühlen und riechen, mit einem Wort ergründen muss, bevor man mit ihnen arbeiten kann.

Ein #Blumendesigner benötige gründliche Kenntnisse und Disziplin. Daniel Ost erwähnt nicht grundlos, dass die Floristik die Begrenztheit der #Zeit und #Vergänglichkeit erfahrbar mache, insofern müsse der Florist sehr rasch frisches Pflanzenmaterial in Neues verwandeln. Für die Kompositionen sind sich ergebende Zufälligkeiten und Hindernisse ein wesentlicher Bestandteil und es müsse darauf geachtet werden, dass Vasen und Pflanzen eine perfekte Harmonie bilden, weil die Gefäße anstelle der Erde die Pflanzen optimal stützen sollen.

Der Raum in der die Arbeit des Designers bewundert werden kann, sollte ebenfalls in Harmonie zu dem floristischen Werk stehen. Alles sollte passen, damit die Komposition zu vollen Entfaltung kommen kann.

Das Buch schildere nicht nur sein Leben als Florist, sondern sei auch Zeugnis seiner Leidenschaft für den Fernen Osten, speziell auch für Japan. Beim Blumenstecken in Japan sei die #Kontemplation wichtiger als die genaue Beobachtung. Fernöstliche Kulturen sehen den Menschen nicht im Mittelpunkt der Natur, sondern betrachten ihn als Teil davon. Oft werden dort in Blumenarrangements Samenstände, Blüten, Blätter und Knospen verwendet, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Ausdruck zu bringen. 

#Cees_Nooteboom schreibt in seinem #Essay "#Mysterium_Natur", dass Daniel Ost gemeinsam mit den Fotografen die #Vergänglichkeit überlistet. Er denkt beim Betrachten an ein Japanisches Kloster, auch ein konstruktivistisches Gemälde oder an eine Art-nouveau-Lampe und hält resümierend im Hinblick auf Daniel Ost fest: "Dieser Mann besitzt Hände, die allem, was sein Kopf sich ausdenkt, Gestalt geben können."

Für Kengo_Kuma steht fest, dass Daniel Ost deutlicher als die Japaner  das Potential Japans erfasst und nennt hierfür auch die Gründe. 

Die Werke sind in die nachstehenden Kapitel untergliedert und werden von Texten von Paul Geerts begleitet: 
Metamorphosen- Bis dahin unbekannte Schönheit 
Ausstellungen- Auf der Suche nach dem Geist des Ortes Festliche 
Events- Unvergessliche Blumenfantasien 
Atmosphäre& Dekorations -Schönheit im Vergänglichen entdecken
Botanisches Verzeichnis 
Daniel Ost-Pflanzen aus Ausdrucksmittel 
Chronologie-Ausstellung und Projekte 

Man erfährt zunächst Näheres über Arbeitsweisen des kreativen Floristen, auch mit welchen Materialien er die Grenzen in seinem Fach erweitert hat und lernt erste Arbeiten von ihm kennen. Die Objekte sind alle ausführlich beschrieben, so etwa in dem Satz "Pure Magie. Das Auge wird unweigerlich zu dem hingezogen, was sich hinter dem leicht geöffneten Kreis aus blauen Schlehdorn-Beeren und Hortensienblüten verbirgt."

Es ist leider unmöglich,  zu all den schönen floristischen Kunstwerken  im Rahmen dieser Rezension etwas zu schreiben. Wer Pflanzen und Blumen liebt und gerne staunt, ist hier einfach nur dauerfasziniert, so etwa von einem japanischen Aronstab mit Ranken und Früchten der Passionsblume in einer Vase aus oxidiertem Metall oder auch von eine Kreation, das das zarte Erröten des Mohns  zeigt, aber auch bereits verwelkte herzblättrige Bergenienblätter. 

Unsagbar schöne und raffinierte Arrangements finden sich im gesamten Buch. Man erfährt  nicht zuletzt auch mehr über die Ausstellungen des Künstlers. Dort werden nicht selten spektakuläre Werke gezeigt von beeindruckenden Dimensionen. So hatte der Künstler u.a. die Chance,  Werke in einem der wichtigsten Tempelkomplexe Kiotos vorzustellen, die man im Buch  ausgiebig bewundern kann. 

Eine Vielzahl von Bildern von Ausstellungen in Japan beeindrucken ebenso wie jene im Tempelkomplex in Kioto.  Nicht nur die  Kompositionen für das Imperial Hotel in Tokio sind einzigartig, sondern alles. 

Beeindruckt bin ich von den Kreationen auf Schloss Alden Biesen in Belgien, so etwa von einem geordneten Labyrinth aus Lorbeerbäumen rund um einen Rosenbrunnen. 

Man trauert beim Anblick all dieser Objekte aufgrund der Vergänglichkeit der formvollendeten Schönheit und staunt und staunt und staunt. 

Lorbeer sieht man auf dem Markt von Brügge, einige der Bäume sind 100 Jahre alt. Gezeigt wird eine stilisierte Deichlandschaft mit diesen Bäumen. Dabei wurden die Bodenwellen mit Lasergeräten zentimetergenau ausgeführt. Jedes Werk muss man lange betrachten und sich wünschen es im Original zu sehen, den Duft weißen Orchideen und Hortensien einzuatmen und sich von den Gestaltungsideen betören zu lassen, sei es in Schlössern, in Kirchen, auf Hochzeiten, Empfängen, wann und wo auch immer… 

Das Buch ist ein nicht enden wollender Traum. Es schenkt Freude immer wieder  und zwar all jenen, die der Kunst und Natur etwas abgewinnen können und gerne bewundern sowie staunen, wenn etwas schön und formvollendet ist. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich
Onlinebestellung: Elisabeth Sandmann Verlag oder Amazon

Rezension #Vermeer- Das vollständige Werk- #Karl_Schütz- #TASCHEN

Dieser Prachtbildband aus dem Verlag #TASCHEN präsentiert das vollständige Werk des niederländischen Malers Johannes Vermeer. 

Autor des Werks ist Karl Schütz. Er war nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität in Wien ab 1972 Kurator der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien und von 1990 bis 2011 Direktor der Gemäldegalerie. Schütz forschte über die niederländische Malerei, die deutsche Malerei des frühen 16. Jahrhunderts, die höfische Bildnismalerei und auch über die Sammlungsgeschichte. 

Das vorliegende Buch beginnt mit einer Einleitung, die den Titel "Vermeer-Perspektiven" trägt. Hier bereits erfährt man, dass neben Rembrandt es Johannes Vermeer (1632-1675) war, der das #Goldene_Zeitalter der Niederlande beispielhaft durch sein Werk verkörperte und zwar durch die Momente: Realitätssinn, genaue Beobachtung und Abkehr von jeglicher Idealisierung. Zudem verbindet  die beiden Küntler ein Illusionismus in der Darstellung. Dieser beruht auf einer überragenden Beherrschung der malerischen Mittel. Zu Vermeers Breitenwirkung haben übrigens   große Ausstellungen entscheidend beigetragen. 

In "Vermeer" hat man Gelegenheit , im Rahmen einzelner Abschnitte mehr über den begnadeten Künstler zu erfahren. Diese Texte sind in nachstehende Kapitel untergliedert: 
Delft und Vermeers Herkunft 
Der junge Vermeer 1654-1659 
Vermeers reife Jahre 1660-1665 
Die letzten zehn Jahre 1666-1675 
Epilog: Vermeers Wiederentdeckung und später Ruhm 

Die Texte werden von zahlreichen Bildern begleitet,  auch solche, die andere Künstler im Goldenen Zeitalter angefertigt haben.  In diesem  grandiosen Gesamtkatalog werden die Gemälde Vermeers gezeigt, die in Museen und Galerien in Europa und in den USA im Original zu sehen sind. 

Der niederländische Maler war Nachkomme von Handwerkern und entstammte damit dem kleinbürgerlichen Milieu. Über seine Herkunft in Delft, aber auch über die künstlerische Umgebung dort wird man ausgiebig unterrichtet, erfährt, dass der Künstler Bürger Delfts war und nach Abschluss seiner sechsjährigen Ausbildung der Malergilde beitrat. Wie man liest, hat sich Vermeer vieles im Selbststudium beigebracht. Erkennbar ist an seinen frühen Werken eine bemerkenswerte innere Unabhängigkeit des Künstlers, aber auch sein souveräner Umgang mit diversen Vorbildern, so Karl Schütz. 

Man liest von Vermeers Eheschließung mit Catharina Bolnes, die einer begüterten katholischen Familie angehörte. Dann werden drei Jugendwerke thematisiert, wobei das Schlüsselwerk die "Kupplerin" ist. Zur Sprache gebracht werden in diesem Zusammenhang frühe Genrebilder. 

Jedem der Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, das Bezug nimmt auf Vermeer. So schreibt Vincent van Gogh  "Die Palette dieses eigenartigen Künstlers umschließt Blau, Zitronengelb, Perlgrau, Schwarz und Weiß…Es zu vereinen, ist bei ihm so kennzeichnend wie bei Velázquez die Harmonisierung von Schwarz, Weiß, Grau und Rosa."  Auf diese farbliche Weise hält Vermeer  die komplette Geschichte eines Zeitalters fest und zwar durch flüchtige Gesten, Mienen und Erscheinungen. 

Über das Leben und  das Arbeiten in Delft kann man sich ebenso ein Bild machen wie über Vermeers Technik, über seine Genremalerei und insofern auch über die Bilder holländischen Lebens, über Musik und weibliche Beschäftigungen, die zum Bildgegenstand werden. 

Kopfstudien werden beleuchtet wie etwa das "Mädchen mit dem Perlenohrring" und man kann sich in so wunderbare Bilder vertiefen wie in "Das Mädchen mit dem Weinglas". Eine gewisse Anzahl aufklappbarer, großformatiger Bildansichten wartet auf die Betrachter, die einen intensiven Eindruck vom Können Vermeers vermitteln. 

Die Texte,  auch was sein Spätwerk anbelangt,  tragen dazu bei,  die Bilder noch viel intensiver zu bestaunen und Fragen, die man sich vielleicht schon lange stellte, nun endlich beantworten zu können. 

Die einzelnen Gemälde werden im Anschluss textlich vorgestellt. Hier liest man dann Wissenswertes zur Herkunft der Bilder, Angaben über Zuschreibung und Datierung wie auch kurze Informationen zur Ikonographie und zu den dargestellten Objekten.

Ein großartiges Werk,  das ich allen Kunstfreunden sehr gerne empfehle.

Helga König

Überall im Fachbuchhandel erhältlich

Onlinebestellung: TASCHEN oder Amazon

Rezension: #CHASING_ PARADISE- #David_Drebin- te Neues

Werke von #David_Drebin wurden erstmals 2005 bei #Camera_Work in Berlin ausgestellt. Dies hatte zur Folge, dass der Künstler 2007 seinen ersten Bildband auf den Weg brachte und vom Werbefotografen zum Kunstfotografen wurde.

Die Bilder David Drebins vereinen auf subtile Weise voyeuristische sowie psychologische Sichtweisen und schenken dem Betrachter dramatische Einblicke in die Gefühlswelten und Erfahrungen, wie wir alle sie aus unserem Leben kennen.

Der Kunsthistoriker Dr. Matthias Harder hat das Vorwort verfasst, das den Titel "Atemberaubend schön" trägt. Hier liest man, dass der Fotograf nicht selten aus bodentiefen Fenstern luxuriöser Hochhäuser fotografiert und teilweise magische Momente festhält. Genau davon kann man sich dann in den Bilderwelten überzeugen.

Dabei nutzt Drebin  ab und an das aus der Kunstgeschichte bekannte "Repoussoir- Motiv", das die Raumtiefe intensiviert. Dr. Harder hält fest, dass alle Bilder perfekt durchdacht sind, das Licht klug eingesetzt wird und das Miteinander von Raum und Figur "geschickt und rätselhaft" komponiert ist. Die Bilder des Fotographen bezeichnet er als "zeitlos-zeitgenössische Traumbilder eines höchst ästhetischen Jetset-Lebens".

Seine Landschaftsfotos sind gewissermaßen als Sehnsuchtsbilder zu begreifen, die die romantischen Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts paraphrasieren. Diese funktionierten emotional und bleiben gleichzeitig sonderbar distanziert.

Neu sind die Stadtansichten aus der Fußgängerperspektive aufgenommen und wohl auch die Spiegelungen. Ziel ist es dadurch Räume zu erweitern. 

An Bildern wie etwa "Portofino Nights" oder "Escape to Lake Como" mag man sich nicht satt sehen.

Frauen spielen eine große Rolle in den Bildern. So erlebt man eine Nixe am Meeresstrand, schöne Frauen an Fenstern, im gewissen Sinne unerreichbar wie alles andere in dieser hier gezeigten Welt und möglicherweise  nur so lange begehrenswert bis man es besitzt. Dann verbrennt es wie die Herzen der Performance "Heart on Stage" oder "Heart of Fire" und lässt uns ausgebrannt zurück. 

Den Betrachter erwarten hochwertigste Impressionen. Fotokunst in  ihrer höchsten Form.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu teNeues und können  das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei ihrem Buchhändler vor Ort ordern.http://www.teneues.com/shop-de/chasing-paradise.html

Rezension: #Klimt/#Schiele/#Kokoschka und die #Frauen- #Prestel

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 22. 10.2015 bis zum 28. 2. 2016 in Wien im Museum #Belvedere gezeigt wird. 

Ausgehend von den Frauenbildern vergangener Jahrhunderte hat das Belvedere es sich zur Aufgabe gemacht, das Frauenbild der #Wiener_Moderne eingehend zu beleuchten. Vorgestellt werden die Werke dreier Hauptvertreter- ein neuartiger Diskurs zwischen Gustav Klimt, Egon Schiele und Oscar Kokoschka. Dabei befasst sich ein wesentlicher Teil der Ausstellung mit #Porträtkunst. Während es diesbezüglich bei Klimt Auftragsarbeiten waren, weisen Schieles Porträts expressionistische Tendenzen auf, die den Gegenpol zu Kokoschkas abstrakten Ansätzen darstellen. 

Bestimmte Frauenbeziehungen beeinflussten die Kreativität dieser Maler, sei es als Inspirationsquelle oder als Muse oder gar als Objekt obsessiver Besessenheit. Alma Maler galt als Personifikation des klassischen Typus der Muse. Dies wird von Agnes Husslein Arco näher erläutert. 

Das Buch enthält neben der Bilderpräsentation zahlreiche erhellende Essays unterschiedlicher Autoren, so etwa "Zur Frauenfrage in Wien um 1900" oder auch dazu "Wie widerstreitende Einflüsse zur modernen Darstellung der Frau führten." 

Es führt zu weit, auf die Inhalte aller Essays einzugehen. Bemerkenswert ist u.a. der Essay über die feminine Sexualität im Werk von Gustav Klimt und hier die Betrachtungen über die weibliche Selbstbefriedigung in der Kunst, die man in der Folge den dargestellten Werken entnehmen kann. 

Über Porträts erfährt man Wissenswertes und lernt zahlreiche Porträts  auch kennen, so etwa Klimts "Adele Bloch –Bauer", ein Gemälde über das ich mich kürzlich im Rahmen einer anderen Rezension bereits geäußert habe. "Mütter und Kinder" sind ein Thema und in diesem Zusammenhang Gustav Klimts  "Hoffnung 1", aber auch Schieles  "Mutter und Kind" und viele andere Bilder mehr. 

Dann werden Paare thematisiert. Klimt sah in der Liebe einen Teil des Lebenszyklus als verbindendes Element im Kreislauf von Werden, Sein und Hinscheiden. Hier werden Werke wie Egon Schieles "Kniende Mädchen" oder auch sein Bild mit dem Titel "Kardinal und Nonne" gezeigt und beispielsweise Klimts  "Jungfrau", dazu viele Bleistiftzeichnungen, die Akte darstellen und Egon Schieles grandioses Gemälde "Liegende Frau". 

Welche Frauenvorstellungen die drei Malern jeweils bei ihren Bildern beeinflussten,  wird anhand der Texte deutlich. Wer möchte, kann darüber nachdenken, wer von den drei Malern, den Frauen am nächsten stand und ihr Wesens am intensivsten begriffen hat. Dieser Frage bei den Bildbetrachtungen nachzugehen, finde ich sehr spannend.


Ein gelungenes Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann  gelangen Sie  zu Prestel und können das Buch dort bestellen. Sie können es jedoch auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.randomhouse.de/Buch/Klimt-Schiele-Kokoschka-und-die-Frauen/Agnes-Husslein-Arco/e490708.rhd

Rezension: #Gefährliche_Liebschaften- Die Kunst des französischen #Rokoko- Herausgegeben von #Maraike_Bückling- #Hirmer

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Gefährliche_Liebschaften - Die Kunst des französischen Rokoko", die vom 4. November 2015 bis zum 28.  März 2016 im Liebieghaus in Frankfurt gezeigt wird.

Das Vorwort zum Buch hat der Direktor des Liebieghauses Max Hollein geschrieben. Er lässt die Leser wissen, dass der inhaltliche Leitfaden der Ausstellung durch die Darstellung und Bedeutung der Liebe, die Entwicklung von neuen, beruhigten Liebeskonzepten und auch  durch die Frage nach den künstlerischen Vorstellungen in Bezug auf Natürlichkeit verkörpert wird.

Im #Rokoko machten sich #Kunsthistoriker, #Schriftsteller und bildenden Künstler über die Bedeutung von Gefühlen und Leidenschaften Gedanken. Die Liebe und die Emotion des Individuums bekam nun mehr Gewicht.

Die Ausstellung zeigt Bildhauerei, Malerei, Grafik und Kunsthandwerk, zeigt also #Skulpturen, #Gemälde, #Biskuitporzellanstatuetten aus den #Porzellanmanufakturen #Vincennes und #Sèvres, #Meißen, #Frankenthal, #Fulda und #Höchst, aber auch Ensembles aus vergoldeter Bronze, #Porzellan und #Porzellanblüten, französische Möbel, Spiegel und Fächer sowie Kupferstiche.

Neben den Bildern der Ausstellungsobjekte, hat man Gelegenheit einige Essays unterschiedlicher Autoren zu lesen, die zum besseren Verständnis der gezeigten Kunst führen. Maraike Bückling hat einen umfangreichen Essay mit dem Titel "Höfisches Arkadien und die Liebe der Empfindsamkeit" verfasst, der von ersten Bildern begleitet wird.

Unmöglich  ist es, auf den Inhalt dieses und der dann folgenden Essays im Rahmen der Rezension näher einzugehen, beispielsweise auf die Idealisierung der Natur in der #Pastorale, sprich dem Schäferstück. Dabei findet die bildnerische Umsetzung immer in der freien Natur statt. Der Künstler zeigt sie nicht als unberührte Natur, sondern als bestelltes Land oder Garten. Mit dem neuen Naturgefühl zu jener Zeit waren neue Liebesmodelle verbunden, über die man seitens der Essayistin aufgeklärt wird. Die Liebe als Sinn des Lebens und intime Wahrheit zwischen zwei Menschen zu betrachten, galt zu Beginn des 18. Jahrhunderts als das allgemeinste aller Gefühle, das von allen Menschen empfunden werden konnte.

Man erfährt mehr über die Kunsttheorie im Rokoko und auch über die Kunst und den Künstler im Allgemeinen. Die idealisierte Einstellung der Natur und dem verklärten Landleben gegenüber, aber auch die Überlegungen, die den Betrachter in den Mittelpunkt schoben, sowie die veränderte Vorstellung über zärtliche Liebe als Sinn des Lebens waren die zentralen Neuerungen, die die Basis für viele Werke aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildeten.

Der Künstler Francois Boucher ist als die zentrale Gestalt des Rokoko zu sehen, der die neuen Vorstellungen aufgriff und in seinen Werken zum Ausdruck brachte. Man erfährt über ihn und andere Wissenswertes, liest über Höhepunkt und Kritik des Rokoko, um dann im Essay von Frits Scholten mehr über den berühmten Amor von Falconet zu erfahren, den Madame Pompadour in Auftrag gegeben hatte. Die Skulptur wird mehrfach im Katalog gezeigt, doch auch andere Skulpturen des Künstlers so etwa "Die Badende" werden  thematisiert. 

Man erfährt mehr über Madame de Pompadours skulpturale Inszenierung im Vestibül des Château de Bellevue und über die unglasierten Porzellanfiguren der Manufaktur in Vincennes und Sèvres, über deren Geschichte man unterrichtet wird. In diesem Zusammenhang lernt man Figurenschmuck für Tafel und Kabinett kennen, der textlich näher erläutert wird. 

Sèvres- Figuren von Jean –Jacques Bachelier begeistern der idyllischen Darstellungen wegen aber auch Figuren von Johann Joachim Kaendler oder Johann Peter Melchior zeigen die Geisteshaltung des Rokoko, die letztlich auch als Kunst zur Überredung zur Liebe zu werten ist. 

Ein weiteres Thema ist die Sinnlichkeit der Gemälde Jean –Antoine Watteaus und Francois Bouchers. Auch hier werden eine Fülle wunderbarer Werke gezeigt, die näher erläutert werden. Es führt aber zu weit, auf all diese Werke und Themen im Buch an dieser Stelle näher einzugehen. Zu erwähnen ist noch die Raumgestaltung und – ausstattung im Rokoko, über die man ebenfalls informiert wird und sehr kostbare Intarsien-Arbeiten bewundern kann. 

Ein gelungener Katalog, den ich sehr empfehlen kann, weil er die Kunst des französischen Rokoko vielschichtig begreifbar macht. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hirmer-Verlag und können den Katalog dort bestellen. Sie können ihn aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Der Schatten der #Avantgarde- #Rousseau und die vergessenen Meister- Hatje Cantz

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Der Schatten der Avantgarde", die vom 2. Oktober 2015 bis zum 10. Januar 2016 in Essen im Museum Folkwang gezeigt wird. 

Die Kuratoren dort sind Kasper König und Falk Wolf 

Die Ausstellung "Der Schatten der Avantgarde" wird gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder gefördert. Dabei stellt die Kulturstiftung des Bundes erfreulicherweise 400.000 Euro dafür zur Verfügung. 

Vorgestellt werden zentrale Werke von 13 Künstlern und Künstlerinnen, die keine akademische Ausbildung hatten und /oder heute nicht im Kanon des Museumsbetriebs anzutreffen sind, mit Ausnahme von Henri Rousseau. Neben dessen Porträts und Dschungelbilder stellt die Ausstellung die beunruhigenden apokalyptischen Bäume und Blumen von Séraphine Louis, die griechischen Historienbilder von André Bauchant, die Seestücke von Alfred Wallis, die Landschaften mit Akten von Louis Michel Eilshemius und die biblischen Szenen von Adalbert Trillhaase vor, um nur einige der Künstler zu nennen. 

Gezeigt werden Kunstschaffende aus verschiedenen Nationen und unterschiedlichen künstlerischen Medien. Jede Position in diesem Buch ist ein spezieller Textbeitrag gewidmet. 

Den  Werken der 13 Künstler werden einzelne Schüsselwerke der Moderne und Gegenwart gegenübergestellt. Diese stammen zumeist aus der Sammlung des Museums Folkwang. 

Man zog im Laufe des letzten Jahrhunderts scharfe Grenzen zwischen der "offiziellen Kunst", die den Namen "Modernismus" oder "Avantgarde" und der anderen, die man als "Naive" oder "Outsider Art" oder auch als "Art Brut" definierte. 

Die Grenzen, die diese Kunstformen voneinander trennten, werden näher erläutert. 

Im Katalogteil werden dann viele Werke der Künstler präsentiert. Anhand von Textbeiträgen erfährt man dann jeweils Wissenswertes über die einzelnen Künstler und deren Arbeit.

Nicht uninteressant ist beispielsweise  die biblische Bilderwelt Adalbert Trillhaases, über die  man textlich sehr gut aufgeklärt wird,

Empfehlenswert

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum  Hatje Cantz Verlag und können das Buch vestellen, Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.hatjecantz.de/suchergebnisse-624-0.html?q=Der+Schatten+der+Avantgarde

Rezension:#Impressionismus- Eine Welt aus #Farbe und #Licht- #Norbert_Wolf- Prestel

Norbert Wolf möchte mit seinem schönen und dabei sehr informativen Bildband "Impressionismus- Eine Welt aus Farbe und Licht" auf Aspekte eingehen, die diesen Stil auf seine Charakteristika, seine Optionen, seine Chancen, aber auch seine Aporien zu durchleuchten erlauben.

Wolf erwähnt eingangs ein Gemälde von Paul Gauguin.  Er war eine Weile lang Anhänger der impressionistischen Bewegung. Besagtes Werk trägt den Titel "Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir?" Diese Fragen sind es, die sich an die wichtigsten Exponenten des Impressionismus richten.

Das reich bebilderte Werk ist in neun Kapitel untergliedert:
Stilfragen
Das Umfeld
Gruppendynamik
Stilkategorien
Das neue Sehen
Themen und Motive
Im Zentrum: die französischen Impressionisten
Die Expansion des Impressionismus
Transformation

Jedes Kapitel ist dann in themenbezogene Abschnitte unterteilt. Auf diese hier im Einzelnen näher einzugehen, würde  allerdings den Rahmen der Rezension sprengen, da den Leser eine Fülle von Fakten erwarten, die man nicht aus dem breiten Kontext herausschneiden kann, ohne den Sinn zu verfälschen.

Bilder namhafter Impressionisten wie Claude Monet, Éduard Manet, Edgar Degas, Gustave Cailebotte, Alfred Sisley, Camille Carot, Auguste Renoir, Camille Pissarro sowie zahlreiche andere kommen zur Sprache und man erfährt auch viel Faktisches über die Maler selbst.

Der Impressionismus ist einst in Frankreich entstanden und trat in Paris an die Öffentlichkeit. Was in der Stadt der Lichter sich im Hinblick auf den Impressionismus ereignete und wie ein Künstlerleben in Paris in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts aussah, erfährt der Leser durch einen eloquenten Text und Bilder. Darüber zu lesen, ist sehr spannend, denn in dieser europäischen Kunststadt machte sich die Kommerzialisierung und Kapitalisierung von Kunst gerade besonders deutlich breit.

Establishment und Skandal sind in den Motiven der Impressionisten auch eingegangen. Rund 100000 Bilder im 19. Jahrhundert bedienten sich in Frankreich dem Geschmack der Salonjury. Dabei posierte Manets "Olympia" als Dirne, die auf einen Kunden wartet und ihre Nacktheit unverhohlen zur Schau stellt.

Interessant auch sind die Studien im Atelier und vor alten Meistern, wie etwa Henri Fantin-Latours "Das Atelier in Batignolles". Gruppenausstellungen werden ebenfalls beleuchtet, weil viele Impressionisten an solchen Ausstellungen teilnahmen.

Wichtig sind die Betrachtungen der Stilrichtungen. Hier lernt man zu begreifen, was man unter "L`impression" zu verstehen hat, liest anschließend von der Flüchtigkeit des Augenblicks, von Wahrnehmungsmomenten, die eine völlig neue Art der Zeitdarstellung voraussetzen und die ein Kennzeichen des Impressionismus sind. Farbe und Licht bleiben nicht ausgespart und werden durch die Erläuterungen begreifbar.

Die Lokalfarben werden im Impressionismus aufgegeben, wo ihnen der spontane Seheindruck widerspricht. So werden Dunkelbraun und Schwarz durch Blautöne ersetzt, so war Manet  überzeugt, dass sich ihm das Licht als homogenes Phänomen zeige und von daher ein einziger Farbton ausreiche, um es in einem Gemälde zu präsentieren.

Der Impressionismus verleiht einem Paradigmenwechsel in der abendländischen Geschichte des Sehens ein künstlerisches Gesicht. Dabei muss man wissen, dass die Geschichte des Sehens von vielen Umschwüngen geprägt ist.

Themen und Motive verweisen u.a. auch auf Claude Monets "Frauen im Garten", ein Werk, dass ich wegen seiner Helligkeit sehr liebe.

Im Rahmen des Kapitels "Stätten des Vergnügens" warten unzählige Bilder Renoirs darauf,  bestaunt zu werden,  unter diesen auch das berühmte Gemälde "Frühstück der Ruderer".

Neben den wichtigsten Malern werden auch die Malerinnen vorgestellt, natürlich auch Berthe Morisot und Mary Cassat, deren femininer Stil mich besonders anspricht, der lichten Farbgebung wegen.

Impressionismus - nicht nur in Frankreich-   wird in diesem grandiosen Prachtband gezeigt und thematisiert, deshalb auch der deutsche Impressionist Max Liebermann und Fritz von Uhde.

Das Werk hat viel zu bieten und ist allen zu empfehlen, die sich einen guten Überblick über die Kunst des Impressionismus verschaffen wollen. Lobenswert sind die gut lesbaren Texte, die den Impressionismus verständlich für jedermann zu übermitteln vermögen.

Empfehlenswert.

Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag und können das Buch  dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.randomhouse.de/Buch/Impressionismus-Eine-Welt-aus-Farbe-und-Licht/Norbert-Wolf/e462842.rhd?edi=462842

Rezension: Klee& Kandinsky- Nachbarn Freunde Konkurrenten- Prestel

Vom 21. OKTOBER 2015 - 24. JANUAR 2016 wird IM KUNSTBAU im Lenbachhaus in München die Austellung "Klee& Kandinsky" gezeigt, die man derzeit noch in Bern im Zentrum Paul Klee besuchen kann. 

Die Namen Klee und Kandinsky gelten heute noch als Synonym für die "Klassische Moderne". Seit den 1950er Jahren galten die beiden Maler als die Gründerväter der modernen Kunst. Zwar gibt es im Leben und Werk der beiden Freunde wichtige Parallelen, aber es muss festgehalten werden, dass die beiden sehr verschiedene Charaktere waren. 

Die Ausstellung umfasst den Zeitraum von 1900 bis 1940. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Phasen von Klees und Kandinskys persönlicher Auseinandersetzung in der Zeit des Blauen Reiter und des Bauhauses. Hier speziell in der Dessauer Zeit ab 1926. Gezeigt werden sollen Ähnlichkeiten und die gegenseitige Beeinflussung, aber auch die Abgrenzung und die Verschiedenheit voneinander. Konkurrenten waren die beiden Künstler in ihrem Wettlauf um Ausstellungen und Galerien sowohl in Deutschland als auch in Frankreich. Man kann sich zunächst in die Chronologie der Künstler vertiefen und sich dann mit einzelnen Textbeiträgen unterschiedlicher Autoren befassen, um über all das mehr zu erfahren. 

Christine Hopfengart schreibt über die guten Nachbarn, ihr erstes Kennenlernen und was dann folgte. So liest man, dass Paul Klee seine neuen Kontakte immer auch marktstrategisch vorantrieb. Dabei hat Klee sich kaum über einen Künstler so bewundernd geäußert wie über Kandinsky. Zwischen 1913 und 1914 hat sich die Freundschaft der beiden gefestigt, acht Jahre später begegneten sie  sich in Weimar am Bauhaus. Es waren unterschiedliche Rollen, die sie dort einnahmen, die einem unterschiedlichen Selbstverständnis als Lehrer und Künstler entsprachen. Auch die freien Arbeiten in den frühen 1920er- Jahren waren unterschiedlich. 

Texte und Bilder sind das Zusammenspiel bei der Lektüre dieses Katalogs, der Gegensätze vortrefflich aufzeigt, zunächst bei Bildern um 1900, unter diesen Kandinskys "Reitendes Paar" und Klees "Komiker". 

Kandinsky war mit Franz Marc federführend im Künstlerkollektiv "Der Blaue Reiter". Alle Künstler dort einigte das von Kandinsky eingeforderte Streben "nach dem Geistigen in der Kunst". 

Wunderschöne Farbkompositionen von Kandinsky und Gemälde von Klee beeindrucken den Betrachter in der Folge. Doch man lernt die beiden Protagonisten auch als Maler und Zeichner kennen, liest von Klees Durchbruch zur Farbe und kann sich davon einen visuellen Eindruck verschaffen. Kandinsky aber auch Klee und die Musik sind dann weitere Themen, großartig übrigens hier Paul Klees "Polyphone Strömungen". Bilder aus der Zeit am Weimarer Bauhaus zeigen ebenfalls die Unterschiede, die in begleitenden Texten erläutert werden. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre waren die Künstler, wie die Bilder zeigen,  sich maltechnisch sehr nah. Es handelt sich hierbei um konstruktiv-figurative Kompositionen, der ein Bauhaus-Dialog am Rande der Natur folgt. Das Verhältnis zwischen Kunst und Natur war ein zentrales Thema der beiden. 

Die Bilderschau mit Erläuterungen zeigt auch Werke der 1930er Jahre. Diese Bilder wirken düster.

Die beiden Maler hatten nach der Machtübernahme Hitlers ihre Anstellung verloren und emigrierten.

Über all das wird man im Buch aufgeklärt und hat Gelegenheit sich immer wieder in eine Bilderwelt vertiefen, die einfach fasziniert. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestelverlag und können dort das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.randomhouse.de/Buch/Klee-Kandinsky-Nachbarn-Freunde-Konkurrenten/Vivian-Endicott-Barnett/e487610.rhd

Rezension:Christian Voigt- Photography- teNeues

Dieser Prachtbildband zeigt beeindruckende Fotos des Fotokünstlers Christian Voigt, eines Münchners, der in Hamburg lebt und arbeitet. Seit seiner ersten Ausstellung 2009 fanden Einzelschauen in Basel, Hamburg, New York, Los Angeles, London, Saint-Tropez, Amsterdam und Madrid statt. Für seine großformatigen Arbeiten erzielt er bei einer stetig wachsenden Zahl von Sammlern und Bewunderern mittlerweile Höchstpreise. 

Seine Motive findet er auf Reisen. Er hält die Schönheit im Bild fest, schwärmt ein kalifornischer Sammler. Manfred Zollner schreibt in seinem Vorwort Voigts Motivwelt liefert dem Betrachter ein perfektes Arrangement von Harmonien und gezielt eingesetzten Dissonanzen. 

Seine Fotoschau beginnt mit Aufnahmen, die zwischen 2007- 2015 in Europa entstanden sind. Es handelt sich, wie Manfred Zollner so wunderbar formuliert, um komplexe Symphonien für die Augen. Den Anfang nehmen wundervolle Motive  auf Capri, gefolgt von Fotos, die in Venedig entstanden sind, unter diesen auch das Bild einer Braut, die sich im Spiegel eines längst vergangenen Jahrhunderts anblickt und einen Schleier trägt, der die Braut in die Renaissance- Zeit zurückversetzt. 

Fotos vom Rijksmuseum in Amsterdam werden abgelöst von Aufnahmen der Altstadt St. Tropez, denen Bilder des Prados folgen. Kulturreisende kennen die Orte, nicht aber das, was Christian Voigt daraus gemacht hat. Es sind Träume für die Ewigkeit. 

Fotos aus Asien und Afrika, entstanden zwischen 2010- 2014,  führen in eine Welt wunderschöner Tempelanlagen, so etwa auf Bali, führen in sattes Grün, auch an den Nil und zu den Steinmonumenten in Luxor. Sanddünen in den Vereinigten Arabischen Emiraten sind die Antwort auf die grüne Vielfalt auf Bali. 

Ein Barbershop im Oman sieht kaum anders aus als ein Friseurgeschäft in Thimphu, Bhutan, doch der Schmuckbasar im Oman ist einzigartig. Man mag seine Augen von all dem, was man dort sieht, nicht abwenden und fragt sich, wie lange man in einem solchen Laden wohl verweilen müsste, um alles bestaunen zu können.  Vermutlich Jahre. Eine Schatztruhe aus Tausendundeiner Nacht.

Die Berge von Nepal in Nebel gehüllt, beeindrucken auf andere Art wie die riesigen Bäume in Cambodia oder ein Früchtemarkt dort. 

Bilder von Jerusalem und hier auch von der Klagemauer führen über zu Meditationsübungen junger buddhistischer Mönche in Myanmar. Immer wieder tauchen Bilder von Friseursalons auf, dann auch ein Reisfeld auf dem geerntet wird und schließlich ein Wasserfall in Laos. 

Doch die Reise geht weiter. America, 2008-2015, hier dann tolle Fotos von der Manhattan Skyline, auch von Las Vegas und anderen Orten, wegen denen man Capri nicht verlassen sollte, denn kaum irgendwo ist es so schön wie dort. 

Die phantastische Bilderwelt Christian Voigts ist voller Poesie, eignet sich zum Bestaunen, auch zum Meditieren und zum Geschichtenerzählen. 

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie zum te Neues -Verlag, dann können sie dort das Buch bestellen.http://www.teneues.com/shop-de/photographycv.html. Sie können es aber auch direkt bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Die 80er Figurative Malerei in der BRD- Hatje Cantz

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 22.7- 18.10 2015 im Städel Museum in Frankfurt gezeigt wird. Wie Max Hollein, der Direktor des Museums, die Leser wissen lässt, bewegt sich die Ausstellung bewusst auf dem schmalen Grat zwischen Gegenwart und Kunstgeschichte. 

Fast 100 Werke unterschiedlicher Künstler fokussieren in dieser umfassenden Bilderschau das Aufkommen einer figurativen Malerei, die sich parallel in Hamburg, Berlin und dem Rheinland entwickelte. Merkmale sind eine ungezügelte Wucht, malerischer Intelligenz, besondere Frische in diesem tradierten Medium,  aber auch eine ästhetische wie auch inhaltliche Kompromisslosigkeit. 

Die Ausstellung will einen validen kunsthistorischen Ansatz liefern für ein komplexes ästhetisches Phänomen, das um 1980 den Kunstbetrieb auf den Kopf stellte. Neben den gezeigten Werken enthält der Katalog zudem diverse Essays, knappe Biografien der Autoren und ausführliche Biografien der Künstler. 

Bei den Künstlern handelt es sich um: Berlin: Elvira Bach, Luciano Castelli, Rainer Fetting, G.L. Gabriel, Helmut Middenhof, Christa Näher, Salomé, Bernd Zimmer Hamburg: Ina Barfuss, Werner Büttner, Georg Herold, Martin Kippenberger, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Bettina Semmer, Thomas Wachweger Rheinland: Hans Peter Adamski, Peter Angermann, Peter Bömmels, Walter Dahn, Jiri Georg Dokoupil, Gerard Kever, Jan Knap, Milan Kunc, Gerhard Nachberger, Andreas Schulze, Volker Tannert. 

Franziska Leuthäusser erläutert die Technik der einzelnen Künstler und den Unterschied der figurativen Malerei in Berlin, Hamburg und im Rheinland. Wer mehr zur Ethnologie der jungen Wilden erfahren möchte, sollte den Beitrag"Pop-Expressionismus- Zur Ethnologie der Jungen Wilden" lesen, den Walter Grasskamp verfasst hat. 

Originale von Elvira Bach sah ich vor einigen Jahren in einer Galerie in Südfrankreich aber auch in einer Galerie in Offenbach. Ihre Frauenbilder, in knalligen Farben, ihre zeichenhafte von schwarzen Linien umgrenzte Malerei schenken den Bildern, wie Leuthäusser zu Recht anmerkt, zusätzlich die Ästhetik und massentaugliche Pop-Art. 

Die Bilder der Ausstellung "Die 80er- Figurative Malerei in der BRD" präsentierten eine Kombination von ästhetischer Grenzüberschreitung, Nihilismus, Provokation, Humor und Ironie. Überzeugen sich selbst. 

276 Abbildungen

Sehr empfehlenswert. 
Helga König

Bitte klicken  auf den Link, dann gelangen Sie  zum Hatje und Cantz Verlag und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.hatjecantz.de/die-80er-6348-0.html

Rezension: Albis Sigmar Polke- 1963-2010- Prestel

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 14. 3. – 15. Juli 2015 im Museum Ludwig in Köln gezeigt wurde. Es handelte sich dabei um eine Retrospektive mit rund 250 Werken, des 2010 verstorbenen Künstlers, darunter weltberühmte wie die "Freundinnen I" von 1967. 

Nach diversen Vorworten, Danksagungen und Grußworten hat man Gelegenheit einen Essay von Kathrin Rottmann zu lesen, der den Titel "Polke im Kontext- Eine Chronologie" trägt.

Chronologien sind zwischenzeitlich fester Bestandteil von Ausstellungskatalogen, weil sie den Gewinn logischen Sinngehalts versprechen, indem sie kontingente Ereignisse in zeitlicher Reihenfolge auflisten. Rottman verschafft dem Leser einen sehr guten Überblick über Leben und Werk dieses Künstlers, den hier verkürzt wiederzugeben den Rahmen der Rezension sprengen würde. 

Kathy Halbreich hat nach der umfangreichen Chronologie eine Einführung verfasst. Hier erfährt man, dass Albis: Sigmar Polke 1963-2010 die erste Retrospektive ist, welche die Experimente des Künstlers in allen Medien umfasst. Dabei richtet sie den Fokus auf seine Innovationen auf den Gebieten der Malerei, Fotografie, Film, Druckgrafik, Fotokopie, Zeichnung, Collage, Skulptur und Performance, aber auch auf jene Werke, die vollständig ineinander verschmelzen. 

Die Einführung führt facettenreich in das gezeigte Werk ein. Im Rahmen von diversen eloquenten Essays kann man sich noch intensiver in dieses vielschichtige Werk vertiefen. Die Texte sind zu komplex, als dass man sie komprimiert hier wiedergeben könnte. Das gilt auch für den wunderbaren Essay von Mark Godfrey, der den Titel "Von Moderne Kunst bis Entartete Kunst. Polke und Abstraktion" heisst. 

Über Polkes Filme wird man aufgeklärt und auch über seine erste Druckgrafik "Freundinnen I", eine schwarz-weiße Fotolithografie, die in einer Auflage von 150 Exemplaren erschien. 

Man lernt eine Fülle von Werken kennen, auch Sigmar Polkes Fenster im Grossmünster in Zürich. Alles sehr beeindruckend und von einer Vielfalt, die es nicht leicht macht, einen inneren Zusammenhang seines OEVRES zu erkennen.

Das Verzeichnis der ausgestellten Werke rundet den Katalog perfekt ab.

Empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag  und können das Buch bestellen. http://www.randomhouse.de/Buch/Alibis-Sigmar-Polke-1963-2010/Kathy-Halbreich/e471591.rhd. 
Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Das legendäre Fotoalbum- Te Neues

Dieser Prachtband mit wundervollen Aufnahmen der Starfotografin Marianne Fürstin zu Sayn –Wittgenstein beginnt mit einer Einleitung, die Dr. Beate Reifenscheid verfasst hat und die in englischer, deutscher, französischer und spanischer Sprache abgedruckt worden ist. Neben dieser Einleitung kann man sich in ebenfalls mehrsprachig abgedruckte Texte von Sir Sean Connery und Gunter Sachs vertiefen. 

Marianne Fürstin Sayn – Wittgenstein, geb. am 9. Dez. 1919,  ist die Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin von Kaiserin Maria Theresia. Seit ihrem 9. Lebensjahr fotografiert die ambitionierte Grand Dame bereits. Ihre Fotografien zeigen mehr als sechzig Jahre Zeitgeschichte. 

Die Fotokünstlerin  besuchte die Blochener Kunstschule in München, heiratete schon früh ihren Mann Udi und lebte dann auf Schloss Sayn bei Bendorf. Erst ab den 1970er Jahren übte die Fürstin das Fotografieren als Beruf aus. Es war ihre Freundin Lili Palmer, die sie einige Jahre nach dem tragischen Unfall ihres Gatten bestärkte,  aus ihrer Leidenschaft einen Beruf zu machen. 

Die etwa 150 000 Fotos der berühmten Fotografin zeigen eine Melange aus offizieller Person, politischer Repräsentanz oder künstlerischer Ikone, so Reifenscheid. Für das Buch wurde eine repräsentative Auswahl aus den Fotos getroffen, die man sich immer und immer wieder anschauen kann und dabei stets Neues entdeckt. 

Frühe Bilder sind in Schwarz –Weiß gehalten. Die ersten stammen aus den späten 1930er Jahren. Kurz darauf erblickt man u.a. Schloss Johannisberg im Jahre 1950. Ludwig Sayn-Wittgenstein spielt Golf. Im Hintergrund sieht man das zerstörte Schloss, das später wieder aufgebaut wurde. 

Bilder vom Nürburgring Anfang der 1950er Jahre verdeutlichen, dass es in jenen Jahren, wo viele noch große Aufbauprobleme hatten, es anderen bereits erstaunlich gut ging. 

Es folgen eine Reihe bemerkenswerter Fotos aus den 1950er Jahren, die auch was die Kleidung anbelangt,  interessante Zeitdokumente sind. Erste Farbbilder entstehen dann in den 1960er Jahren. Jet-Set. Romy Schneiders Charme war weniger unterkühlt als der von Brigit Bardot und überaus sympathisch erscheint Ann Mari Bismarck.... 

Seite für Seite lernt man schöne Frauen und einflussreichen Männer kennen. Rasch wird klar, dass fast alles vom Geld und Einfluss bestimmt wird.  

Haben schöne, junge Frauen einen Preis? Oder sind sie ein Preis?

Tolle Fotos von Curd Jügens, ein umwerfend gut aussehender Mann, 1975 mit Senta Berger in Salzburg als "Jedermann" abgelichtet, lassen mich nach der interessantes Frau im Buch Ausschau halten: es ist eindeutig Lilli Palmer. Sehr schön ist die Porträtaufnahme von ihr aus dem Jahre 1976.

Immer wieder sieht man Rennfahrer und hier auch Jochen Maas, neben ihm der Schauspieler David Niven. Tolle, ausdrucksstarke Fotos. 

Unzählige Bilder von Gunter Sachs und seiner Frau Mirja, einer liebenswerten Person mit offenem Gesicht beeindrucken. Ein Hochzeitsfoto von Johannes und Gloria Thurn und Taxis verdeutlicht den immensen Altersunterschied. Man staunt.

Fotos von Gunter Sachs und Sean Connery zeigen zwei Spaßvögel in witzigen Posen. Unmöglich alle Bilder zu kommentieren. Fast alle Aufnahmen sind sehr aussagekräftig. 

Jasmin Aga Khan war eine sehr schöne Frau und Ira von Fürstenberg ebenfalls, aber sie strahlen anderes aus  als die attraktive, intellektuelle  Lilli Palmer. 

Was macht Persönlichkeit aus? Wie wird sie sichtbar? Schwierig. 

Curd Jürgens hatte sie, auch Lilly Palmer und Gunter Sachs, natürlich Leonard Bernstein, Henry Kissinger, Audrey Hepburn, Peter Ustinov, Maximilian Schell und einige andere. 

Persönlichkeit lässt sich nicht kaufen, sondern nur hart erarbeiten.  

Das ist mein Fazit aus diesem wunderbaren Buch, das eigentlich eine Charakterstudie ist.

Die Kunst in diesen Fotos zeigt sich in der Authentizität. Darin liegt das eigentliche Können von Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein begründet.

Sehr empfehlenswert.

Helga König
------------------------------------------------
256 Seiten,
Hardcover mit Schutzumschlag
168 Farb- und 76 Duplex-Fotografien
Text in Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch

Bitte klicken Sie auf das Foto, dann gelangen Sie zum teNeues- Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler im die Ecke ordern. http://www.teneues.com/shop-de/marianne-fuerstin-zu-sayn-wittgenstein.html

Rezension: Arno Rink- Hirmer

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen "Werkschau", die vom 26. Juli bis zum 18. Oktober 2015 in Rostock gezeigt wird. Präsentiert werden in der Einzelausstellung etwa 100 Gemälde und Zeichnungen von Prof. Arno Rink, einem zentralen Vertreter der "Leipziger Schule". 

Die Ausstellung findet anlässlich seines 75. Geburtstages statt. Dr. Jörg-Uwe Neumann, Leiter der Kunsthalle Rostock, hat das Vorwort zum Katalog  verfasst. Er lässt die Leser wissen, dass Arno Rink das Bindeglied zwischen alter und neuer Leipziger Schule ist. 

Rink war derjenige, der durch sein Schaffen und seine Lehre die junge Generation der Leipziger Studenten wie kein anderer beeinflusste. Er fokussierte  durch sein Eingeschlossensein in der DDR Topoi, die einen kritischen, teilweise auch einen subversiv gemeinten gedanklichen Austausch möglich machten. "Ikarus"  eignete sich als solches Thema und die Antike generell mit ihren Interpretationsmöglichkeiten. 

Allerdings geht es Rink vorrangig nicht um Gesellschaftskritik, das wird in seinen späteren Bildern besonders deutlich, sondern um Schönheit und Verführungskunst, auch um Eitelkeit, Gewalt und Schmerz. 

Rinks Zeichnungen sollen die Konstante in seinem Werk sein. Zeichnen, so Dr. Ulrich Ptak, helfe Rink bei der Klärung kompositorischer Fragen. Es trage aber auch Spuren psychologischer Notwendigkeit. Am eindringlichsten sei Rink dort, wo seine handwerkliche Meisterschaft in freie Improvisation übergeht. 

Textbeiträge von Neo Rauch und Michael Triegel machen die gezeigte Bilderwelt begreifbarer. Dabei hat mir die klare, unverkünstelte Sprache des Malers Neo Rauchs gefallen. So schreibt dieser: "Die Malerei als sicheren Zufluchtsort, als wärmende Heimstatt und als letzten unverdorbenen und noch urbar zu machenden Winkel auf Erden zu empfinden, ist wohl nur denen möglich, die sich diesem Medium gänzlich verschrieben haben, und denen gewiss auch von Geburt an nichts anderes vorgezeichnet war. Die also, für die Malerei nicht ein nach Belieben zu aktivierendes Ausdrucksmittel unter vielen ist, sind in ihren frühen Jahren auf Lehrer wie A.R. angewiesen.“ 

Es sind Gemälde wie die "Italienische Begegnung", 1978, die mich in ihrer Ausdruckskraft ansprechen.  Rinks Aktbilder sollte man aufmerksam studieren. Hier beeindruckt mich die "Große Rückenfigur", 2009/10 sehr, allein der wunderbaren Farbgestaltung wegen. Insgesamt sprechen mich die Bilder neueren Datums mehr an als die Bilder aus Zeiten der DDR. 

Seine "Judith",  2011 finde ich einfach wundervoll, ein grandioses Werk, sowohl der  Linienführung als auch der Farben und der Mixtur aus Antike und Moderne wegen. 

Werke wie etwa "Kleine Versuchung VI", 2014, "Unterm Tuch" 1996 und "Jagd" 2012 dokumentieren, dass der Maler, befreit von der Enge vor 1989, heute weitaus mehr sein inneres Selbst in seinen Bildern offenbart, das dem Verführen und der Schönheit huldigen möchte. 

Arno Rink kommuniziert diese Facette des Lebens aufs Vortrefflichste in seinen Werken, die ihrer 
Farb- und Formgestaltung wegen immer wieder neugierig machen.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hirmer-Verlag und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.hirmerverlag.de/de/titel-2-0/arno_rink-1247/