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Rezension: Meer-Menschen- People of The Sea –Ingo Gebhard

Dieser Bildband enthält 80 Abbildungen in Duoton des Fotografen Ingo Gebhard, der seine Jugend auf der Nordseeinsel Wangerooge verbrachte und dort damals die Gegend mit der Kamera entdeckt hat. Als er 20 Jahre alt war, ging er nach Berlin und arbeitet seit 1995 als freier Fotograf für die Mode- und Werbeindustrie, ohne sein eigenes OEvre außer Acht zu lassen. Dieses umfasst in erster Linie Porträts und Küstenlandschaften. 

Im vorliegenden Bildband hat man die Chance, eine Auswahl seiner wichtigsten Werke kennen zu lernen. Begreifbar gemacht werden soll, dass der Mensch und das Meer in einer Beziehung zueinander stehen. Das Vorwort zu diesem Buch hat Nicolai Max Hahn verfasst, der den Leser daran erinnert, dass der Mensch und das Meer eine lange Geschichte haben. Der Mensch musste erkennen, dass er die unbändigen Wassermassen nicht besiegen konnte, getrieben von Wind und Gezeiten. Am Anblick des Meeres relativiere sich viel, so Hahn, der den französischen Philosophen Michel Foucault zitiert, der einst sagte "Alle Probleme lösen sich am Meer". 

Was zeigt das Buch nun? Die Fotografien wirken alle durch den kontrastreichen Schwarz-Weiß-Stil reduziert und zwar auf das Wesentliche, gleichwohl aber lebendig. Das Meer, die Strandkörbe, immer wieder das Meer in seiner Schönheit und die Porträts der Menschen, oft nicht mehr junger, sehr faltiger, wettergegerbter Zeitgenossen mit viel Ausdruck gelebtem Lebens, Gesichter, in denen man gerne liest und die sich Hochglanz-Zeitschriften verbieten.

Besonders beeindruckt mich das Gesicht des Nonstop-Weltumseglers Wilfried Erdmann. Sein extrem wettergegerbtes Anlitz und seine Augen faszinieren; ernste Augen, die viel gesehen haben und auf einen Verstand hindeuten, der alles verarbeitet hat. Faszinierend auch das Gesicht des Polarfahrers Arved Fuchs, ein schöner Mensch. So muss der Staufer Friedrich II. ausgesehen haben. Zeitlos, dieser Blick in die Weite. Das Ideal eines Abenteurers. 

Unmöglich all die Personen zu benennen und die Schönheit des eingefangenen Westwindes oder der Goldenen Düne zu besingen. Man muss sich in die einzelnen Bilder lange vertiefen, um sie wirklich als das zu verstehen, was sie sein wollen: Jedes ein Teil einer Geschichte, die hier erzählt wird und den Titel trägt:  Das menschliche Anlitz, Spiegelbild der Seele, die von der See geprägt worden ist

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hatje Cantz verlag und können das Buch bestellen:http://www.hatjecantz.de/ingo-gebhard-6263-0.html oder Sie können es direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke kaufen, um diesen zu unterstützen.

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