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Rezension:Hermann Hesse. Mit Feder und Farbe: Werke aus dem Nachlass Heiner Hesse (Gebundene Ausgabe) oder nicht. (Hermann Hesse)

"Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht. (Hermann Hesse)

Dies ist der Katalog zur Ausstellung "Hermann Hesse -Mit Feder und Farbe- Werke aus dem Nachlass Heiner Hesse", die vom 2. Februar bis 11. Mai 2014 im Kunsthaus Stade gezeigt wird.

Weltruhm erlangte Hermann Hesse durch sein literarisches Schaffen. 1946 erhielt er den Literaturnobelpreis. Doch Hesse war auch ein sehr begabter Maler. Wie man im vorliegenden Buch erfährt, sind seine Zeichnungen, Aquarellen und Illustrationen, die er zu zahlreichen seiner Verse und Gedichten anfertigte, von bedeutender Qualität

Hesse malte in erster Linie im Tessin, wo er sich zurückzog und inspirieren ließ von den visuellen Eindrücken. Seine Malerei war für ihn Befreiung und offenbar häufig Mittel zum Zweck.

Seinem Sohn Heiner Hesse ist es zu verdanken, dass das Andenken an seinen Vater im Hinblick auf dessen Malerei bewahrt wurde, weil er stets dessen Doppelbegabung betonte und ihn auch als bildenden Künstler etablierte.

Den Katalogseiten ist ein Essay von Ina Hildenburg mit dem Titel "Hermann Hesse und die Zeichnung. Im ‚Eifer des Festhaltenwollens‘." vorgeschaltet. Hier erfährt man, dass zu Beginn und am Ende von Hesses bildnerischem Schaffen die Zeichnung steht. Er begann 1918 seine Gedichte zu illustrieren und führte seinen beiden Begabungen auf diese Weise zusammen. Seine Tätigkeit als Aquarellmaler intensivierte er 1921. In dieser Zeit fiel ihm das Schreiben schwer. Damals begann er eine Psychoanalyse bei C.G. Jung.

Hildenburg gelingt es in ihrem Essay den Werdegang des Künstlers sehr gut zu porträtieren. Sie vergisst dabei nicht zu betonen, dass Hermann Hesse vorrangig ein außergewöhnlicher Schriftsteller war, wie man seinen Erzählungen, Gedichten und 40 000 Briefen entnehmen kann, doch dazu kommen noch 2500 Bilder, ein reicher Schatz, der in dieser Form bei keinem anderen Künstler zu finden sei, so die Essayistin.

Der Leser hat auf einer Doppelseite die Chance eine Kurzbiografie über Hermann Hesse zu lesen und kann sich dann ich die Bilderwelt vertiefen, wobei es mir seine Aquarelle angetan haben, die mir der schönen Farben wegen viel von ihm erzählen und bestätigen, was ich aus seinen Gedichten und Erzählungen vor langer Zeit schon herausgelesen habe und weshalb mich dieser Mensch so ungemein fasziniert.

Im Anschluss an den Katalogteil gibt Regina Bucher in einem Essay bemerkenswerte Einblicke in die Beziehung von Hermann Hesse und dessen Sohn Heiner. Daran an schließt sich ein Essay von Silver Hesse, der sich hier an seinen Vater Heine und seinen Großvater Hermann erinnert.

Volker Michels, der Herausgeber der ersten Gesamtausgabe von Werken Hermann Hesses in 20 Bänden sowie zahlreichen Themenbänden hat zu Ende des Buches einen sehr berührenden Nachruf auf Heiner Hesse verfasst, dem die Hesse- Liebhaber so viel zu verdanken haben.

Ein schöner Katalog zu einer Ausstellung, die ich gerne besuchen würde.

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