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Rezension: William Turner (DVD)

Diese DVD ist eine Kunst-Dokumentation in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Gezeigt und erläutert werden Bilder des englischen Malers Joseph Mallord William Turner. Mein Interesse hat sie geweckt, nachdem ich kürzlich die Ausstellung "Rheinromatik" im Museum Wiesbaden sah und dort einige Originalgemälde von Turner bewundert habe.

 Dieser Maler gehörte zu den bedeutendsten Künstlern der englischen Romantik und nimmt noch heute auf dem Kunstmarkt eine führende Rolle ein. Die astronomischen Preise seiner Gemälde werden in der Dokumentation auch immer wieder genannt.

 Ein wesentlicher Teil der Werke dieses Malers wird seit 1987 in der Clore Gallerey, einem separaten Bau der Tate Britain gezeigt. Diesbezüglich erhält man sehr gute Einblicke und erfährt Wissenswertes seitens zahlreicher Experten und Künstler im Hinblick auf Turner, speziell zur Frage, wieso seine Bilder bis heute noch faszinieren.

 Turner, der Maler des Lichts, galt zu Lebzeiten als exzentrisches Genie. Seine malerischen Experimente haben ihn zum Wegbereiter der Expressionisten werden lassen. Man erfährt von seiner Kindheit in einfachen Verhältnissen, seiner Begabung, die sein Vater vorausschauend gefördert hat. Eine Kunstakademie hat der begabte Sohn nicht besucht, sondern er eignete sich seine Fähigkeiten selbst an. Gleichwohl wurde er als 14 jähriger Stipendiat der Künstlervereinigung Royal Academy. Sie wurde von da an sein zweites Zuhause.

In jungen Jahren malte er überwiegend Aquarelle, doch er fand bald zur Ölmalerei. 1776 stellt er sein erstes Ölgemälde "Fischer auf See" in der Royal Academy aus. Drei Jahre später bereits wurde er außerordentliches Mitglied und als 26 jähriger dann offizielles Mitglied des erlauchten Kreises.

Man erfährt von den vielen Reisen des Malers durch ganz Europa und auch davon, dass er, was damals unüblich war, auch in privaten Räumen Kaufinteressierten seine Werke präsentierte.

Turner, der Sohn eines Babiers, wurde Professor für Perspektive an der Royal Academy und avancierte zu einem der bedeutendsten englischen Landschaftsmaler. Seine Eindrücke vom Licht während seiner Reisen durch den Süden Europas führten dazu, dass er das Licht für seine Malerei zu erforschen begann.


 Da er sehr anerkannt und finanziell unabhängig war, konnte er es sich erlauben, in seiner Kunst über Vorangegangenes hinauszuwachsen. Er zeigt auf seinen Werken einzelne Pinselstriche und mit ihnen sein gesamtes Temperament. Wie in der Dokumentation anhand der Werke erläutert wird, werden beim näheren Hinsehen das Licht, die Architektur und die Menschen zu einer Komposition, die aus der Unschärfe eine einzigartige Stimmung erzeugt.

Turner hat vor seinem Tode 300 Ölbilder und 20 000 Zeichnungen und Aquarelle dem englischen Staat vermacht, mit der Bitte sie in einer eigenen Galerie auszustellen. 1987 wurde sein Wunsch dann endlich erfüllt. Zu diesem Zeitpunkt war er schon 136 Jahre nicht mehr unter den Lebenden.

Es macht Freude Fachleuchte in der Dokumentation von ihren Lieblingsbildern reden zu hören, aber vor allem diese Werke aus unmittelbarer Nähe sehen zu können und auf Einzelheiten aufmerksam gemacht zu werden.

 Empfehlenswert.

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