Dieses Blog durchsuchen

Rezension: David Drebin- Beautiful Disasters (Gebundene Ausgabe)

Dieser Fotoband zeigt Werke des Künstlers David Drebin. Wie man einem Textbeitrag im Buch entnehmen kann, vereinen die Arbeiten dieses Fotografen auf besondere Art voyeuristische und psychologische Sichtweisen. Ich stimme dem Kommentator zu, dass die Bilder episch, dramatisch und vor allem cineastisch sind. 

 Es gelingt Drebin aufgrund der freien Kombination unterschiedlicher Themen übrigens viel Spannung und Tiefe zugleich ins Bild zu bringen. Die Lichteffekte auf den Fotos bei Nacht sind sehr stimmungsvoll. Melancholie klingt immer mit.

 Zusammengearbeitet hat der Meisterfotograf mit Megastars aus der Mode, aus dem Sportbereich und der Unterhaltungsbranche und hat in Metropolen wie Paris, New York, Istanbul, Brüssel und anderen Städten seine Werke ausgestellt. 

Der Prachtband beinhaltet traumhafte Panoramabilder von Großstädten und Fotos sehr attraktiver, hocherotischer Frauen. Den Schwerpunkt beim Frauenkörper legt dieser Fotograf nicht auf den Busen, sondern auf die stets sehr langen, schlanken Beine. High Heels scheinen für seine Modelle ein Muss zu sein. Seine Traumfrauen haben erfreulich edle Gesichter und wirken alle ein wenig unnahbar. Es sind Göttinnen, wie man sie im wirklichen Leben nur selten antrifft. Diese Damen kann man nicht kaufen, sondern sich ausschließlich nach ihnen sehnen. Der männliche Betrachter darf also hoffen, dass eine der Damen ihm am Bosporus, in Berlin, Paris, New York oder anderenorts begegnet. Dabei bleibt es dann aber auch:-))

Sehr schöne Fotos, beeindruckend. Bitte klicken Sie auf den Button und können das Buch bestellen.
 

Rezension:Nomad: Two Worlds (Gebundene Ausgabe)

Dieser Prachtbildband von Russell James wartet mit einer Fülle beeindruckender Aufnahmen dieses weltberühmten Fotografen auf. Indigine Künstler aus Australien, Nordamerika und Haiti haben von Hand die Fotos ihre eigenen Interpretationen oder auch "Geschichten" beigegeben. Auf diese Weise ist eine faszinierende Sammlung zeitgenössischer Fotografien mit traditionelleren Gattungen, wie Malerei, Perlenstickerei, Textilkunst und Bildhauerei entstanden.

Das Vorwort hat Hugh Hackmann verfasst. Er und Personen wie Heidi Klum, Sir Richard Brandson, Black Eyed Peas, Adriana Lima, Miranda Kerr u.a. mehr haben sich für das Gemeinschaftsprojekt von Russell James ablichten lassen. Beabsichtigt wird den etablierten Blick auf alte und bedrohte Kulturen infrage zu stellen. Das Projekt möchte aber zudem Dialog- und Bildungsplattform sein.

Als beispielhaftes Geschäftsmodell gepriesen, fördert Nomad Two Worlds wirtschaftliche Entwicklung durch künstlerische Zusammenarbeit, wie im Text zum Ausdruck gebracht wird.

Zunächst sieht man eine schöne Frau, mit blonder langer Mähne unter Wasser, die man mit der schaumgeborenen Aphrodite assoziiert. Dann folgen Fotos, einer Frau, die aufgrund ihres archaisch wilden Aussehens, die Fantasie beflügelt.

Es werden Bilder gezeigt, die an die frühe Menschheitsgeschichte erinnern. Feuer, Wasser, Erde spielen hier eine Rolle. Dann sieht man Momentaufnahmen von Aborigines, hat Gelegenheit Füße dieser Ureinwohner Australiens zu bestaunen, dann in loderndes Feuer zu blicken, um schließlich in den Augen eines alten Aborigine, die Ewigkeit zu erahnen.

 Russel James, der auf einigen Momentaufnahmen zu sehen ist, hat eine beeindruckende Ausstrahlung. Dass Bill Clinton ihn freundschaftlich in den Arm nimmt, kann ich gut nachvollziehen. Dieser Fotograf wirkt wie das leibhaftige Gute. Man fühlt, dass er sein Können aus der Mitte seiner selbst hervorbringt. Deshalb auch sind die Werke so beeindruckend. Seine Kunst kommt spürbar aus seiner Seele.

Besonders faszinierend sind die Fotos mit den subtilen Ornamenten, die mich an urzeitliche Kunst erinnern. Hier finde ich das Bild auf dem Cover sehr inspirierend. Ich assoziiere es mit Lilith, der ungeliebten Frau Adams, der einst Flügel geschenkt wurden, als Adam sich Eva zu wandte. Seither hat die widerspenstige Schöne viel gesehen mit ihren uralten Augen, die mich an jene von betagten Aborigines denken lassen.

 Jedes der Bilder erzählt eine Geschichte. Es sind Geschichten, die sich an unsere Seele richten. Das wird beim Anblick dieser Kunst sofort spürbar. Dieser Bildband korrespondiert  mit dem Grundgedanken von Beethovens 9. Symphonie. Einfach wundervoll.

 Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.
   

Rezension:Malende Dichter: Mit einem Nachwort von John Updike (Gebundene Ausgabe)

Autor dieses bemerkenswerten, reich bebilderten Kunstbuches ist der Amerikaner Donald Friedmann. Das Nachwort hat der amerikanische Schriftsteller John Updike verfasst. 

Vorgestellt werden zweihundertzwanzig Kunstwerke von einhundertdreizehn Künstlern der neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts. Es handelt sich bei diesen Künstlern um Schriftsteller, die zu den Klassikern, Romantikern, Präraphaeliten, Symbolisten, Modernisten, Dadaisten, Surrealisten und zur Beat Generation zählen. Einige dieser Schriftsteller haben festgehalten, dass es zwischen Schreiben und Zeichnen bzw. Malen keinen nennenswerten Unterschied gäbe. 

So meinte Jean Cocteau, dass das Zeichnen nur eine andere Art und Weise sei, die Linien zu tippen. Interessant, dass das griechische Wort "graphos" sowohl etwas Geschriebenes als auch etwas Gezeichnetes oder Gemaltes bedeutet. Fernando del Paso lässt den Leser wissen, dass seine frühesten Zeichnungen entstanden sind als er das Alphabet erlernt hat und dieses niederschrieb. Dabei hat er die Buchstaben als Zeichnungen begriffen. Friedmann weist darauf hin, dass es Künstler gibt, die überall in ihren Bildern und Skulpturen Wortformen verarbeiten. Der Autor hebt hervor, dass sich Zeichnen, Malen und Formen konkret abbilden und Teil der Sinneswahrnehmung ist. Schreiben hingegen stellt einen abstrakten Prozess dar. 

 Man erfährt, weshalb wir in Texten und Gedichten stets nach Bildern suchen und auch wieso die Eigenart des gemalten Bild oft die des in Worten beschriebenen übersteigt. Friedmann meint, dass, sofern man das bewegte Leben der großen Mehrheit der hier anthologisierten Schriftsteller bedenkt, deren kreativer Drang zur bildenden Kunst sich wohl am besten als ein Versuch der Traumbewältigung erklären lässt. Interessant zu wissen, dass es eine Beziehung zwischen emotionalen Wunden und Kreativität gibt und dieser Zusammenhang in den letzten Jahren im Rahmen viele psychologischer Studien untersucht worden ist. 

Offenbar sind Malen und Schreiben Mittel, mit deren Hilfe verletzte Seelen an ihre Schuldgefühle, Wut, Sehnsucht, Verzweiflung und an andere Gefühle herangehen und auch dem Schmerz einen Sinn abringen. Durch die Kunst vermögen Künstler ihren Schmerz einzumauern, damit er nicht weiter wuchert und ihnen die Kraft nimmt. Friedmann nennt Gedichte und Zeichnungen eine Perlmuttschicht, die die eingekapselte Erinnerung überzieht. Die malenden Dichter sind im Buch alphabethisch geordnet. 

In den jeweiligen Texten erfährt man Wissenswertes über die einzelnen Künstler und lernt anhand von teilweise sehr eindrucksvollen Bildern die Werke kennen. Unter den Künstlern befindet sich William Blake, der Dichtung und Malerei zu einer visionären kollektiven Ausdrucksform verband, auch André Breton und so viele andere mehr. Goethe, dessen Leben nach eigenen Worten durch das Bildliche bestimmt war, wurde nicht vergessen. Leider ist es unmöglich auf die Werke all der genannten Künstler hier einzugehen. Der Schriftsteller und Künstler John Updike hat ein sehr gutes Nachwort geschrieben, das man nicht zu lesen verabsäumen sollte. 

 Ein gelungenes Buch, das ich gerne empfehle.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.