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Rezension:Meilensteine - Wie große Ideen die Kunst veränderten (Gebundene Ausgabe)

Florian Heine erläutert anhand von über 100 Werken von der Antike bis hin zur zeitgenössischen Malerei, wie aufgrund der besonderen Kreativität Einzelner die Geschichte der Kunst immer wieder neue Wege ging.

In diesem Buch findet man einerseits weltbekannte Gemälde, aber auch solche, die weniger bekannt sind. Nicht selten allerdings sind es die zuletzt genannten, die zu Meilensteinen in der Malerei wurden, weil sich in diesen Gemälden zum ersten Mal etwas ereignet hat, was es es zuvor in der Kunst noch nicht gegeben hatte. So liest man Wissenswertes über das erste Porträt der Neuzeit, das erste Stillleben und das erste Bild, das den Traum eines Malers zeigt. Einige der Bilder haben ein neues Genre begründet oder wiederbelebt, andere stehen für ein neues Stillleben oder das erste Bild, lässt uns Heine wissen.

Thematisiert werden in den einzelnen Kapiteln hierzu die Schwerpunkte: Von der Höhlenmalerei zum Mittelalter, Giotto, Porträt, Nacht, Tiere, Druckgrafik, Schatten, Zentralperspektive, Akt, Selbstporträt, Landschaft, Illusionistische Deckenmalerei, Stillleben, Traum, Barock, Geschwindigkeit, Lithografie, Fotografie, Impressionismus, Abstrakt, Kubismus, Futurismus, Action-Painting, Pop-Art als auch Kunst und Markenzeichen.

Man liest Wissenswertes über den florentinischen Maler Giotto di Bondone (um 1266-1337), der mit der Ausmalung der Hauptkirche der Franziskaner in Assisi die Kunst zu einer Geschichte der Künstler werden ließ, die mit ihren Werken die Meilensteine schufen, die die Kunst zu dem machen, was sie heute darstellt. Giotto gilt als Künstler mit neuen, umwälzenden Ideen. Er war es, der den Schritt von der flächigen, starr wirkenden Malerei des Mittelalters hin zur naturalistischen, illusionistischen Malerei schuf, indem er versuchte, seine Beobachtungen der Natur malerisch ins Bild umzusetzen. Wie er das bewerkstelligte, wird ausführlich erläutert.

So liest man auch über das erste Porträt, das nach Jahrhunderten eine individuelle Person allein zeigt. Dabei handelt es sich um Johann den Guten, der 1350 zum französischen König gekrönt wurde. Man erfährt, welche Aufgabe ein Porträt hat und wieso es dazu kam, dass nach langer Zeit der "Entindividualisierung" während der vergangenen Jahrhunderte die Malerei das Individuum wiederentdeckte.

Es führt zu weit im Rahmen eine Rezension alle Meilenstein im Vorfeld schon einmal zu skizzieren. Besonders interessant finde ich die Entdeckung der zentralperspektivischen Darstellung seitens des Bildhauers und Architekten Filippo Brunelleschi (1377-1446), die sich sehr schnell durchsetzte. Dabei entstanden viele Traktate, die sich mit den geometrischen Grundlagen und den vielen Möglichkeiten der Perspektive als auch mit ihrer konkreten Anwendung befassten. Hier soll die Anwendung auf den Körper am schwierigsten gewesen sein. Bei Deckenmalereien spielt die Zentralperspektive auch eine wichtige Rolle, weil dadurch ein Raum illusionistisch nach oben erweitert werden kann. Wissenswertes erfährt man in diesem Zusammenhang über die Arbeitsweise von Michelangelo.

Ein gelungenes Buch, das sich kurzweilig liest.

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