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Rezension:Das große Lexikon der Symbole und Allegorien (Gebundene Ausgabe)

Kunstfreunde werden begeistert sein vom großen Bildlexikon der Symbole und Allegorien. Das Buch möchte dem Besucher von Kunstausstellungen und Museen ein Werkzeug an die Hand geben, das es ihm einfacher macht, sich in der Welt der Darstellungen zurechtzufinden und die verborgene Bedeutung einer großen Anzahl berühmter Gemälde zu entziffern.

Untergliedert ist das Werk in sieben Themenbereiche und zwar: Zeit, Raum, Mensch, Allegorien, Pflanzen, Blumen und Früchte sowie Tiere.

Jedem Themenbereich sind Begriffe untergeordnet, dem Thema "Allegorien" beispielsweise die Begriffe: Laster, Tugenden, Fortuna, Fünf Sinne, Temperamente, Liebe, Künste, Wissenschaften und Vanitas.

Die einzelnen Begriffe werden jeweils näher erläutert. Zudem erfährt man Wissenswertes zur Herkunft des Begriffs, zu den Charakteristika, zur Religion und Wissenstradition, zu verwandten Gottheiten und Symbolen, zur Bedeutung, zu Geschichten und Personen, zu Quellen, zur Mythologie u.a.m.

Anhand von Gemäldeablichtungen, teilweise sehr berühmter Gemälde werden die Symbole und Allegorien aufgezeigt und näher erklärt.

So erfährt man beispielsweise, dass die Wissenschaften als Frauenfiguren oder idealisierte Bildnisse von Philosophen, Wissenschaftlern und Erfindern, jedoch auch durch ihre spezifischen Instrumente dargestellt sein können. Sehr gut wird in diesem Zusammenhang auf einer Doppelseite Raffaels "Schule von Athen", 1510 (Rom, Vatikan, Stanza della Segnatura) erklärt.

Man begreift den tieferen Sinn von Pflanzenbildern, so etwa auf Gemälden, bei denen die Myrte eine Rolle spielt. Dabei handelt es sich in der Mythologie um eine heilige Pflanze der Aphrodite/Venus. Die Myrte ist ein Symbol für Treue und ewige Liebe, aber auch für Trauer, während sie Lilie ein Symbol für Keuschheit und Reinheit ist.

Je mehr man sich in die die einzelnen Symbole und die Allegorien vertieft, umso vorsichtiger wird man bei Beurteilung von Gemälden. Vielleicht sollte man beim nächsten Museumsbesuch sich sogar nicht scheuen, das große Lexikon mitzunehmen, um vor Ort einzelne Gemälde auf ihre Symbolik hin zu untersuchen.

Im Themenbereich "Raum" fand ich unter dem Begriff "Traum" u.a. das Gemälde "Traum, hervorgerufen durch eine Biene und einen Granatapfel, kurz vor dem Aufwachen", 1944, von Salvador Dali. Dabei spielt der ausgefahrene Stachel der Biene auf den Augenblick kurz vor dem Aufwachen an. (Darauf muss man beim Analysieren des Bildes erst einmal kommen!)

Das Buch schenkt dem Leser sehr viel Erkenntnis und lässt die intellektuelle Mühsal der Maler bei ihren Bildkompositionen ein wenig erahnen. Das gilt vor allem für Gemälde von Hieronymus Bosch.

Empfehlenswert.
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