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Rezension:Gerhard Richter: Landschaften (Gebundene Ausgabe)

Im vorliegenden Kunstbuch "Landschaften" werden Werke von Gerhard Richter, geb. 1932 gezeigt. Es handelt sich um die Bilder der Ausstellung "Gerhard Richter. Landschaften", die vom 04.10.1998 bis zum 03.01.1999 im Sprengel Museum Hannover zu sehen war.

Dem Vorwort bereits ist zu entnehmen, dass Richter seit 1963 Landschaften malt. Auf den letzten Seiten des Buches hat man Gelegenheit sich in die biographischen Daten dieses Künstlers zu vertiefen. Seine Werke sind zwischen Fotorealismus und Popart angesiedelt. Ausgangspunkt seiner Bilder waren zunächst u.a. Amateurfotos und seit Ende der 1960er Jahre zunehmend eigene Aufnahmen, die dem Künstler mehr Einfluss auf das Bildmaterial gestatten.

In seinen Landschaftsbildern überhöht die Malerei den Bildgegenstand keineswegs, sondern gibt ihm stattdessen aufgrund seiner isolierenden Heraushebung der schutzlosen Betrachtung frei.

Das von Dietmar Elgar herausgegebene Buch enthält neben einer Fülle von Bildern des Künstlers drei aufschlussreiche Essays mit den Titeln:

"Landschaft als Modell" -Dietmar Elgar
"Landschaften in Unschärfe"- Oscar Bätschmann
"Romantische Landschaft als Kuckuckeier"- Hubertus Butin

Hier las ich u.a., dass Richter die Natur durchaus emotionalisiert, sie jedoch nicht zum Sinnbild werden lasst. Seine Bilder sind nicht romantisch im geistesgeschichtlichen Sinne, wohl aber stimmungs- und sehnsuchtsvoll, so Butin, (vgl.: 127). So empfinde ich dies bei der Betrachtung auch.

Richters Werke lassen sich im Einzelnen nicht leicht beschreiben, weil man das, was man sieht, wie durch einen alten Film beinahe entrückt wahrnimmt. Bei seinen Venedig-Bildern sind die Motive so verfremdet, das ich an alles Mögliche denke, bloß nicht an Venedig. Eine "Landschaft bei Koblenz" sieht nicht wesentlich anders aus als jene bei "Chinon" und ein "Sommertag", wie er auf einem seiner Werke gezeigt wird, erscheint so unwirklich wie ein Traumbild. Man sieht einen "Feldweg" und muss nicht wissen, wo dieser lokalisiert ist. Irgendwo. Das gilt auch für die "Bäume im Feld". All dies sind Bilder unseres tieferen Bewusstseins, die Gerhard Richter in seinen "Landschaften" visualisiert.

Er schreibt 1985: "Etwas entstehen lassen, anstatt kreieren; also keine Behauptungen, Konstruktionen, Erstellungen, Erfindungen, Ideologien- um so an das Eigentliche, Reichere, Lebendigere heranzukommen, an das, was über meinem Verstand ist."(Zitat: Seite. 69) Wenige Monate danach nennt Richter dies "Malerei der Natur". Der Künstler wollte also jenseits vom Gedanklichen etwas entstehen lassen und so entstanden Bilder, die die Natur hinter der konkret sichtbaren Natur mit einfangen.

Es geht also tatsächlich um das Eigentliche, so wie er dies 1985 bereits äußerte.

Empfehlenswert.

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Rezension: Frauen im Garten- Tanie Schlie


Dieses beeindruckende Buch enthält eine Fülle wundervoller Gemäldeablichtungen. Besagte Gemälde werden seitens Tania Schlie kenntnisreich interpretiert. Obschon das Buch die Kunstgeschichte streift, ist es in erster Linie nicht kunsthistorisch, lässt uns die Autorin wissen. Stattdessen erinnere es an einen sinnlichen, verträumten, schwelgenden Spaziergang durch einen Garten. Dabei erzählten die Gemälde von den Stimmungen, die ein Garten in uns auszulösen vermag. Das habe ich auch so empfunden.

Der Begriff "Garten" wird im Buch großzügig interpretiert und kann durchaus auch ein Park, ein Wald oder eine Terrasse sein. Gemeint ist mit diesem Begriff eine Idee, nichts als abgestecktes Terrain sondern eher als Gefühl, ausgedrückt beispielsweise als ein Geranientopf auf einer Fensterbank, der für die Besitzerin als Garten gefühlt werden kann.

Die Frauen auf den Gemälden sollen eine Typologie präsentieren. Man begegnet der Schlafenden, der Malenden und der Lesenden, der Frau auf der Bank und der Blumenpflückerin, Freundinnen beim Tee, Großmüttern und Enkelinnen beim Essen und Plaudern, aber auch Frauen bei der Gartenarbeit. Man sieht die Nackte und die Verführerin, die Einsame, die Melancholische, die Sportliche und die Emanzipierte, die sinnliche Genießerin und die Hedonistin, die Insich-Gekehrte und die Hintergründige, bei allem aber auch die Gärtnerin, (vgl.: S.27).

Eva Demski hat übrigens das Vorwort zu "Frauen im Garten" verfasst. Sie schreibt sehr einfühlsam über das Verhältnis von Frauen zu ihrem Garten und berichtet, wie sie sich mit den Jahren immer intensiver mit ihrem eigenen kleinen Garten befasste. Demski vermutet, dass sich die Freude am Garten bei vielen Frauen erst in reiferen Jahren ergibt und begründet dies gut nachvollziehbar.

Darüber hinaus fragt Demski, was ein schöner Garten sei und meint, dass die Maler instinktiv gewusst haben, dass das einzig Strenge bei gemalten Gärten der Rahmen sei, (vgl.:S.10).


In der Einleitung schreibt Tania Schlie u.a. vom besonderen Verhältnis zwischen Frauen und ihrem Garten, der Gartenkunst und den Malern und ihrem Verhältnis zu Gärten. Es gab Künstler, die sich einen eigenen Garten schufen, zu ihnen zählte Claude Monet in Giverny, Max Liebermann in Berlin, Emil Nolde in Seebüll und viele andere mehr.


Schlie untergliedert das Buch in zehn Kapitel, in denen sie dann Gemälde von Hohn William Waterhouse, Claude Monet, Jules Cayron, Henri Lebasque, Albert Lynch, Emil Nolde, Berthe Morisot, Albert Joseph Moore, Lawton`s S. Parker, Marc Chagall aber auch von Hieronymus Bosch und vielen anderen Künstlern wirklich ganz ausgezeichnet interpretiert.



Ich möchte im Rahmen dieser Rezension ein Bild von einem Maler vorstellen, das nicht in dem Buch zu finden ist, aber dazu passen würde. Es handelt sich um "Echo und Narcissus". Das Gemälde stammt von dem Künstler, der das Werk "Boreas" kreierte: John William Waterhouse. Ich bin mir sicher Tania Schlie hätte eine gute Interpretation dazu verfasst.

Am Eingang der einzelnen Kapitel kann man sich in Aphorismen bekannter und weniger bekannter Persönlichkeiten vertiefen. Besonders gut gefällt mir eine Sentenz Gertude Jekylls (1843-1932), die ich aus Eigenerfahrung bestätigen kann und deshalb gerne wiedergebe: "Ein Garten ist ein wunderbarer Lehrer. Er lehrt Geduld und die Gabe zu warten, er lehrt Fleiß und Sparsamkeit, aber vor allem lehrt er ein grenzenloses Vertrauen", (Zitat: S.136).
Das Gemälde "Frauen im Garten" von Monet habe ich vor drei Jahren im "Musee d`Orsey" in Paris im Original gesehen. Ich stand damals lange davor, weil mich die Lichteffekte begeistert haben. Die Bildinterpretation von Schlie ist vortrefflich gelungen und man erhält zudem eine ganze Reihe Hintergrundinformationen zu Monets Gartenbildern generell, die ich mit großem Interesse gelesen habe.

Es führt zu weit an dieser Stelle all die Themen im Buch abzuhandeln. Dass der Garten stets ein Ort der Meditation und Entspannung ist, wird keiner ernsthaft bestreiten wollen, dass er auch ein Ort der Romantik sein kann, steht ebenfalls außer Frage.

Sehr schön ist die Interpretation eines Gemäldes "Boreas" von Waterhouse, auf dem eine Frau sich an einen Baum gelehnt, dem Nordwind melancholisch hingibt. Schlie interpretiert m.E. nicht zu Unrecht: "Sie scheint sich dem Seelenzustand der momentanen Verlorenheit ganz und gern hinzugeben. Für den Moment ist sie der Welt abhandengekommen. Woran mag sie denken? Wohin geht ihr nostalgisches Sehnen? Welche geheimen Wünsche gibt sie dem Wind mit?"(Zitat: S.92).

Es ist unmöglich all die Bilder im Buch an dieser Stelle zu benennen und die Interpretationen hierzu zu beurteilen. Lobenswert ist es, dass die Autorin den "Garten der Lüste" nicht vergessen hat, der in meinen Augen das Traumbild eines Liebes-Paradieses ist, welches uns allen irgendwann einmal verloren ging, möglicherweise als der Nordwind und mit ihm die Melancholie einsetzte...

Empfehlenswert.

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Rezension: Wüste (Gebundene Ausgabe)- Bernd Zimmer

Dieses Kunstbuch beinhaltet Gemäldeablichtungen des Gegenwartskünstlers Bernd Zimmer (geb. 1948), der wie man dem Klappentext entnehmen kann, zunächst Verlagsbuchhändler, Hersteller und Graphiker war und sich nach einer Reise nach Mexiko ganz der Malerei widmete. Wer jemals in Mexiko war, begreift, was die Farbenflut dort in einem aufmerksamen Beobachter bewirkt. Sofern ein solcher Beobachter die Gabe besitzt zu malen, ist eine Entscheidung, wie Zimmer sie einst traf, nur die logische Konsequenz.

Mit Rainer Fetting, Helmut Middendorf und Salome gründete Zimmer 1977 eine Galerie am Moritzplatz in Berlin und wurde gemeinsam mit diesen Künstlern als "die jungen Wilden" berühmt. Von 1993 an reist er immer wieder durch die Wüste. Wie man erfährt, hat ihn seine diesbezügliche Begeisterung bis heute nicht verlassen. Dies machen seine Wüstenbilder unverkennbar deutlich.

Die Wüstenbilder, die am Rande der Abstraktion angesiedelt sind, haben tatsächlich etwas Meditatives, ja Erhabenes, genauso, wie es im Klappentext versprochen wird. Unterschiedliche Gelb-, Rot- und Brauntöne stehen im Vordergrund. Blau spielt aber auch eine Rolle, wenn auch nicht auf jedem der Bilder. Thema ist stets das Spiel mit Farben, Sand und Wind und Sonne. Mich begeistern jene Bilder am meisten, in denen Rot-und Gelbtöne dominieren. Diese Bilder strahlen glühende Hitze aus und sind für mich Ausdruck der erotischen Liebe.

Die Bilder werden von Gedichten und Texten namhafter Dichter und Schriftsteller begleitet. Bei diesen handelt es sich um: Italo Calvino, Ingeborg Bachmann, Christoph Ransmayr, Raoul Schrott, Albert Camus, Ingeborg Bachmann, Johann Wolfgang von Goethe, Stefan Andres, Paul Celan, Antoine de Saint-Exupéry, Waris Dirie, Albert Camus, Paulo Coelho u.a.

Sowohl die Prosa- als auch die Lyriktexte befassen sich mit der Wüste. Untergliedert sind die Bilder und die damit korrespondierenden Texte in die Themenbereiche:

Im Zwielicht
Die Unendlichkeit und Stille des Sandes
Der Ort der Herausforderung
Der Takt der Wüste
Der Schweigende sucht nach Gott

Mich hat eine Textpassage aus "Der Alchemist" von Paulo Coelho besonders berührt, die auf Seite 39 abgedruckt ist. Am Ende des Textes schreibt Coelho sehr romantisch: "Was willst du heute schon wieder hier?" fragte die Wüste. "Haben wir uns gestern nicht genug betrachtet?" "Irgendwo bewahrst du die Frau in dir, die ich liebe", sagte der Jüngling. "Wenn ich also deine Weite betrachte, dann betrachte ich auch sie. Ich möchte zu ihr zurückkehren und brauche deine Hilfe, um mich in Wind zu verwandeln."

Nicht alle Prosatexte sind romantisch und voller Emotion, viele sind sehr nachdenklich, einige sogar philosophisch. Sehr gut gefallen hat mir der Text von Verena Kast, die m.E. alles, was Zimmer in seinen Bildern zum Ausdruck bringt, in folgenden Sätzen textlich zusammenfasst:

"Und so ist die Wüste nicht nur ein Ort der Lebensfeindlichkeit, der Verlassenheit, der Orientierungslosigkeit, der Leere, der Ausgesetztseins, sondern in ihrer Weite, in ihrem Verdichten von Zeiträumen, in ihrer Einfachheit stellt sie uns auch in große, wesentliche Lebenszusammenhänge hinein. Die Wüste fordert heraus, wir können an dieser Herausforderung zerbrechen; sie kann in uns durch diese Herausforderung aber auch die Überlebenskräfte steigern und den Sinn für das Wesentliche des Lebens geben, für das Einfache. Jedes Erlebnis mit der Wüste aber wird uns auch zeigen, wie wesentlich für uns der andere Mensch ist, der Begleiter, der uns hilft zu überleben."

Im Zeitalter des Internet vereinzeln die Menschen immer mehr, "hängen" teilweise den ganzen Tag am Computer und agieren dort nicht immer positiv, sondern spiegeln die Lebensfeindlichkeit der Internetwüste wieder. Diese Wüste allerdings ist nicht gelb und rot, sondern grau und schwarz, also viel lebensfeindlicher als alle Wüsten, die wir ansonsten auf Erden kennen.

Goethe schreibt:"Lass mich weinen! Umschränkt von der Nacht,
In unendlicher Wüste."
Und an anderer Stelle des Gedichtes, das ich bislang noch nicht kannte:
"Lass mich weinen! Das ist keine Schande.
Weinende Männer sind gut."
(Zitat: S.46)

Vielleicht würde die Wüste grün werden, wenn Männer hemmungslos zu weinen begännen. Generationen von Männern haben ihren Schmerz geschluckt und nicht geweint. Das hat ihnen ihre schönste Seite geraubt und sie nicht selten ziemlich verkrampft sachlich und bedenklich verkopft werden lassen.

Deshalb nochmals:
"Lass mich weinen! Das ist keine Schande.
Weinende Männer sind gut."
(Zitat: S.46)

Empfehlenswert. Ganz wundervolle Bilder. Ein Farbrausch, der lange nachwirkt.

Bilder mit freundlicher Genehmigung vom Präsenzverlag.

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Rezension: Jan Vermeer und seine Zeit- Dr. Hajo Düchting



Dieses Buch von Dr. Hajo Düchtig thematisiert das Leben und Werk des holländischen Malers Jan Vermeer (1632-1675), der zu den bedeutendsten Vertretern der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts zählt. Er gibt zudem Einblicke in die Epoche, in der dieser Künstler wirkte. Vermeer prägte mit schlicht verhaltenden, präzise beobachteten Genrebildern die Vorstellung der bürgerlich häuslichen Kultur des seit 1581 von der spanischen Herrschaft befreiten Nordteils des Landes am entscheidendsten.

Dr. Düchting untergliedert sein reich bebildertes Buch nach einem kurzen Vorwort in die Kapitel:

-Vermeer und die Stadt Delft
-Die holländische Genremalerei
-Versuchungen der Liebe
-Schöne Frauen und kühne Wissenschaftler
-Zwischen Erzählung und Sinnbild
-Vergessen und wiederentdeckt

Thematisiert werden u.a. Vermeers Beziehung zu Carel Fabritus, die Stadt Delft als Motiv der Künstler, das alte Delft, der holländische Kunstmarkt im 17. Jahrhundert und das "Goldene Zeitalter" der Niederlande, das nicht erst mit dem "Westfälischen Frieden" von 1648 begann, sondern bereits am Ende des ersten Jahrzehntes des 17. Jahrhunderts. Basis des Wohlstandes war die uneingeschränkte Handelsmacht auf dem Meer, der Getreidehandel auf der Ostsee, der Transithandel bis nach Indien.
Unterstützt wurde der Welthandel Amsterdams von der Börse und der Bank dieser Stadt. Begünstigt wurde durch den wirtschaftlichen Erfolg des Landes die in den Städten herrschende großbürgerliche Oligarchie, die aus reichen Kaufmannsfamilien bestand, (vgl. : S.22). Die reichen Kaufleute waren an Gemälden interessiert, ausgeklammert wurde bei den mannigfachen Genrethemen allerdings das Thema Armut und Elend, (vgl.:S.23).

Man erfährt in der Folge Wissenswertes zu den Themen und Symbolen in der holländischen Genremalerei und in diesem Zusammenhang auch zu dem beliebten Genrethema der Liebeswerbung, zu denen auch Vermeers "Der Liebesbrief" und "Briefleserin am offenen Fenster" zählen. Zur Sprache kommen das Genre der Musikstunde und hier Vermeers gleichnamiges Gemälde, wie auch Bordellszenen als Beispiel für Toleranz und Freizügigkeit.

Ein zentrales Thema Vermeers sind "Versuchungen der Liebe" und hier das riskante Bildthema "Bei der Kupplerin", des Weiteren " Der Soldat und das lachende Mädchen", "Herr und Dame beim Wein" und "Dame mit zwei Herren". Hier erfährt man mehr im Hinblick auf die einzelnen Verführungsmotive.

Porträtähnliche Darstellungen schöner Frauen und kühner Wissenschaftler stehen im Mittelpunkt des Schaffens des Künstlers. Die einzelnen Gemälde Vermeers, wie etwa "Die Spitzenklöpplerin" werden näher analysiert. Vermeer hat bei diesem Bild offenbar eine "camera obscura" verwendet, darauf jedenfalls deuten die Unschärfe-Effekte und pointilistischen Einsprengsel hin, (vgl.: 87).

Bildnisse der Schönheit, wie etwa "Das Mädchen mit den Perlenohrgehänge" und "Mädchen mit rotem Hut", dokumentieren Vermeers Meisterschaft der Lichtenergie. Interessant sind die Informationen zu Vermeers "Der Astronom" und "Der Geograph". Diese Gemälde sind Ausdruck eines wissenschaftlichen Umbruchs, der sich in jener Zeit gerade vollzog.

Es lohnt sich mit den Allegorien Vermeers auseinanderzuzusetzen, der "Allegorie des Glaubens" und auch der "Allegorie der Malerei", die im Buch sehr gut beschrieben und aufschlussreich gedeutet werden.
"Vermeers Kunst im Wandel" der Zeit zeigt u.a. zum Schluss des Buches, wie sehr der Fälscher Han van Meegeren sich bemühte, Vermeer erfolgreich abzukupfern. In seinen Geständnissen beschrieb er die langwierigen Studien und Forschungen, die notwendig waren, um die exakten Farbmischungen und Maltechniken für die Fälschungen zu eruieren, (vgl.: S.131). Da jedoch Vermeers Bilder mehr sind als Experimente mit Licht und Farbe, sah der Fälscher den verborgenen Bildsinn der Vermeerschen Schöpfungen nicht. Aus einer feinfühligen Psychologie heraus verhüllen und poetisieren diese die häufig zugrunde liegende emblematische Bedeutung, das sie in Licht und Farbe aufzugehen scheint, ( vgl.:S.133).

Empfehlenswert.